Haben Sie mal eine Telefonnummer für mich?

Ich habe soeben eine Whatsapp an einen Kollegen mit dem Spitznamen Matse geschrieben. Genauer gesagt, ich wollte an Matse schreiben und ihn so ansprechen selbstverständlich. In der Nachricht stand dann aber „Moin Mathe!“. Da ist mir die automatische Rechtschreibkorrektur wieder mal übel reingegrätscht. Passiert ganz oft. Man muss da sehr aufpassen.

Die peinlichste Variante hatte ich mal bei einer eher offiziellen Whatsapp. Die war dann gezeichnet mit Christoph Heilslehre. Damals kannte das Programm meinen Namen noch nicht richtig und hat Heilscher gerne in Heilslehre umgewandelt. Das war natürlich peinlich. Heilslehre klingt verboten. Mit Heilslehren hat die Menschheit wenig Glück gehabt. Man sollte darauf verzichten.

Das Zeitalter scheinbar uneingeschränkter Kommunikationsmöglichkeiten birgt seine eigenen Tücken. Und die sind viel größer als ein übermotiviertes Rechtschreibprogramm.

Auf der anderen Seite ist die Kommunikation auch schwieriger geworden. Es ist erst wenige Jahrzehnte her, da hatte jeder, der eine Telefon hat, einen Eintrag im Telefonbuch. Wollte man jemanden anrufen, hat man seine Nummer also meist gefunden. Denn die meisten Menschen haben ja ein Telefon. Seit es verschiedene Telefonanbieter gibt und etliche Menschen nur noch ein Handy benutzen, ist die Suche einer Nummer im Telefonbuch zur Glückssache gefahren. Mein persönlicher Erfahrungswert: Mindestens die Hälfte der Nummern ist dort nicht mehr notiert. Also habe ich am Sonntag herumtelefoniert bei Bekannten, von denen ich vermutet habe, dass sie die Nummer kennen könnten, die ich suche. Bekommen habe ich Namen und Nummer einer Bekannten der Person, die ich erreichen möchte. Diejenige könnte die Nummer kennen. Ich werde es probieren.