Sittensen

Großfeuer in Sittensen: Polizei geht jetzt von Brandstiftung aus

Die Explosionen waren im ganzen Ort zu hören, die Feuerwehren waren stundenlang im Einsatz in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag: Bei einem Großfeuer bei der Firma Alga in Sittensen ist niemand verletzt worden - der Schaden geht aber in die Millionen.

Die brennenden Busse in der Lagerhalle.

Die brennenden Busse in der Lagerhalle. Foto: Feuerwehr

Ein Großfeuer bei der Firma Alga in Sittensen beschäftigte die Feuerwehren in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Kurz nach 2 Uhr wurden die Feuerwehren in die Hansestraße in Sittensen zu einer brennenden Lagerhalle gerufen. Auf der Anfahrt war schon die massive Rauchentwicklung zu erkennen. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte brannten mehrere Linienbusse, Fahrgestelle und Auflieger unter einer Halle. Umgehend gingen mehrere Trupps unter Atemschutz von beiden Seiten gegen die Flammen vor.

Die Wasserversorgung auf dem Gelände gestaltete sich schwierig, da das Gelände abseits der Straße lag. Es mussten Schlauchleitungen über längere Wegstrecken verlegt werden, um ausreichend Löschwasser an der Einsatzstelle zu haben. Aufgrund der massiven Ausbreitung der Flammen wurde das Alarmstichwort erhöht, um weitere Kräfte an die Einsatzstelle zu bekommen.

Explosionen sind im ganzen Ort zu hören

Besonders schwierig gestalteten sich die Löscharbeiten, da einige Busse über einen Gastank verfügten. Dieses führte immer wieder zu Explosionen, die im ganzen Ort zu hören waren. Mit zwei Wenderohren aus den beiden Drehleitern und zwei Wasserwerfern musste eine Riegelstellung aufgebaut werden. Somit griff das Feuer nicht auf weitere Gerätschaften in der Halle über. Mitarbeiter der Firma waren schnell zur Stelle, um die übrigen Fahrzeuge aus der Halle herauszufahren, damit die Einsatzkräfte an die brennenden Fahrgestelle und Auflieger herankamen. Nach mehr als drei Stunden war das Feuer weitestgehend gelöscht. Es mussten jedoch aufwendige Nachlöscharbeiten durchgeführt werden. Mittels Löschschaum wurden die ausgebrannten Busse eingeschäumt, um letzte Glutnester zu ersticken.

Mit mehreren Wärmebildkameras wurden immer wieder Kontrollen durchgeführt. Verletzt wurde bei dem Großeinsatz zum Glück niemand.

Im Einsatz waren die Feuerwehren Sittensen, Tiste, Hamersen, Lengenbostel, Freetz, Vierden, Kalbe, Groß Meckelsen, Klein Meckelsen, Wohnste , Tostedt, Zeven und Hesedorf. Weiter war der Einsatzleitwagen 3 vom Landkreis vor Ort, der Gefahrgutzug sowie der DRK-Einsatzzug. Die SEG-Rettung stellte mehrere Rettungswagen für die Absicherung der Einsatzkräfte. Insgesamt waren über 200 Einsatzkräfte an dem Einsatz beteiligt.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung musste eine Warnung der Bevölkerung über Warnapps und Radiodurchsagen erfolgen. Die Anwohner sollten Fenster und Türen geschlossen halten, hieß es. Auf der angrenzenden Autobahn 1 wurden Warntafeln aufgestellt, damit die Verkehrsteilnehmer vor dem Rauch gewarnt wurden.

Zuvor hat ein Fahrzeugin Weertzen gebrannt

Zuvor war es bereits in Weertzen zu einem Fahrzeugbrand gekommen, wie die Polizei berichtet. Sie schließt einen Zusammenhang mit dem Feuer in Sittensen nicht aus. Kurz vor Mitternacht hatten Verkehrsteilnehmer und auch Anwohner der Feuerwehr und der Polizei den Brand eines weißen VW Mulitvan im Heeslinger Ortsteil Weertzen gemeldet. Das Fahrzeug stand auf einer als Verkaufsfläche eines Fahrzeughändlers genutzten Wiese an der Straße "Im Dorf".

Einsatzkräften der örtlichen Feuerwehr gelang es, die Flammen zu löschen und ein Übergreifen auf eine anliegende Halle zu verhindern. Menschen wurden nicht verletzt. Den Schaden beziffert die Polizei in diesem Fall auf etwa 30.000 Euro. In beiden Fällen deutet laut Polizei vieles auf eine Brandstiftung hin. Die Ermittler haben ihre Arbeit aufgenommen und bitten Zeugen, sich unter Tel. 04261/947-0 zu melden.

Schon 2018 gab es einen Brand

Am 11. Dezember 2018 gab es schon einmal einen Brand bei Alga in Sittensen, bei dem ebenfalls ein Millionenschaden entstanden ist. Damals brannte ein Werkstattkomplex an der Stader Straße in voller Ausdehnung. Flammen schlugen meterhoch aus dem Gebäude, das in voller Ausdehnung brannte. Dichte Rauchschwaden waren kilometerweit zu sehen. Zahlreiche Baumaschinen und auch das Werkstattgebäude wurden damals ein Raub der Flammen. Bei diesem Brand waren sogar 250 Feuerwehrleute im Einsatz, von denen auch einige verletzt wurden. Das Feuer dauerte ebenfalls über mehrere Stunden. Als Ursache wurde später von Brandsachverständigen ein Feuer im Motorraum einer Baumaschine identifiziert. Ein Zusammenhang mit dem Brand am Wochenende gilt als eher unwahrscheinlich.

Der Fahrzeugunterstand und die Busse wurden bei dem Großfeuer völlig zerstört.

Der Fahrzeugunterstand und die Busse wurden bei dem Großfeuer völlig zerstört. Foto: Feuerwehr

Der brennende VW-Bus in Weertzen

Der brennende VW-Bus in Weertzen Foto: Feuerwehr

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