Rotenburg

Gefahrgutzug des Landkreises übt an Tankstelle für den Fall eines Stromausfalls

Ohne Strom kein Diesel und kein Super. Denn keine Tankstelle kann ohne elektrische Energie Kraftstoff abgeben. Es sei denn, der Gefahrgutzug des Landkreises Rotenburg ist im Spiel. Der hat jetzt in Gnarrenburg die nötigen Handgriffe geübt.

Eine Tankstelle in Gnarrenburg war Schauplatz der Übung.

Eine Tankstelle in Gnarrenburg war Schauplatz der Übung. Foto: Landkreis

Obwohl in Deutschland ein hoher Grad an Versorgungssicherheit herrscht, sind folgenreiche Stromausfälle nie ganz auszuschließen. Im Falle eines großflächigen Stromausfalles ist die Sicherstellung der Kraftstoffversorgung kritischer Infrastrukturen von entscheidender Bedeutung. Um für diesen Fall vorbereitet zu sein, hat der Gefahrgutzug des Landkreises an einer Tankstelle in Gnarrenburg die Entnahme von Kraftstoff bei einem Stromausfall geübt.

Die Übung hatten der Leiter des Gefahrgutzuges Marco Sievers und sein Stellvertreter Malte Borchers geplant. Sie war ein voller Erfolg, heißt es in einer Mitteilung der Verantwortlichen.

Es wurde bewusst nur das Material des Gerätewagens Gefahrgut genutzt. Das erst 1,5 Jahre alte Fahrzeug beinhaltet alle Komponenten, die zur Durchführung von Sofortmaßnahmen bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen (zum Beispiel Mineralöle, Flusssäure, Salpetersäure, Blausäure, Natronlauge) erforderlich sind.

Auch können mit dem Fahrzeug Explosionsgrenzen bestimmt oder einige gasförmige Stoffe in der Umgebungsluft gemessen werden. Neben technischen Komponenten verfügt das Fahrzeug über Schutzausrüstungen für die Einsatzkräfte.

Für das Abpumpen wurde als Stromquelle zum Betrieb der Pumpe der Stromerzeuger des Gerätewagens genutzt. Entnommen wurde der Kraftstoff dann aus dem Tankstellentank.

Jedes Teil geerdet, um statische Aufladung zu vermeiden

Mit einem gewinkelten Rohrstück wurde der Kraftstoff schließlich in ein großes Fass gefüllt. Das Rohrstück wurde so dimensioniert, dass es in einen Lkw-Tank passt. Zur Steuerung der Abgabe wurde vor das Rohrstück ein Kugelhahn montiert. Sämtliche Komponenten wurden geerdet, um eine statische Aufladung zu vermeiden. Nach kurzer Zeit konnte der Kraftstoff aus dem unterirdischen Tank gepumpt werden.

Der Gefahrgutzug ist eine Einheit der Kreisfeuerwehr, die sich auf den Umgang mit gefährlichen Stoffen spezialisiert hat. Die Aufgabe der Begrenzung von Schäden auf Menschen, Tier und Umwelt durch Gefahrstoffe wird häufig im Zuge von Gefahrgutunfällen wahrgenommen. Der Zug setzt sich aus mehr als 50 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern aus dem gesamten Landkreis zusammen. Insgesamt sind acht Fahrzeuge mit unterschiedlichen Einsatzschwerpunkten vorhanden. Wer Fragen zum Gefahrgutzug oder zu der Übung hat, kann sich per E-Mail (katastrophenschutz@lk-row.de) an den Landkreis wenden. (pm/bal)

Redaktion

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