Es geschah an vergangenen Samstag. Meine Schwester hatte mich gefragt, ob ich mit zu einem Flohmarkt in möchte. Ich hatte nichts vor und stimmte zu. Ich muss zugeben, dass ich vorher noch nie so wirklich auf einem größeren Flohmarkt war. Ich kannte lediglich die Flohmärkte, die es zu meiner Kindheit in Waddens gab. So fuhren wir in Richtung Varel.
Als wir dort ankamen, traute ich meinen Augen nicht: Alles war voller Menschen, und an der Straße parkten dutzende Autos. Als wir weiter fuhren, kamen wir an einem Feld voller Autos vorbei, und in der Ferne waren weitere geparkte Wagen zu sehen. „Das muss ja ein richtig toller Flohmarkt sein!“, dachte ich.
Voller Vorfreude stieg ich aus und bewegte mich mit meiner Schwester auf den Platz, auf dem die Tische der Verkäufer aufgestellt waren. Ich wagte einen Blick auf die ersten Tische: altes Geschirr, braune Vasen, ausgelatschte beige Schuhe und ausgeleierte Blusen. Irgendwie haute mich das noch nicht vom Hocker. Ich schaute weiter: wieder Geschirr, Gläser, ein ausgestopfter Fuchs, Werkzeug, alte Schuhe. Wieso bitte sind so viele Hunderte Leute mit ihren Autos hergefahren, um alte Schalen und alte Gläser zu bestaunen?
Für mich war nahezu alles auf den Tischen nichts als Ramsch. Es schien mir so, als würden die Leute einfach ihren Hausstand aufräumen und ihren Müll verscherbeln wollen. Zugegeben: Einen Tisch gab es dann doch, der mir gefiel. Zwei Frauen saßen dahinter, und sie boten stilvolle Kleidung zum Verkauf an. Leider nicht in meiner Größe. Meine Schwester wurde dann fündig: Sie kaufte kleine Puddingschalen aus Glas für je einen Euro. Aber offen gestanden: Die Faszination für Flohmärkte werde ich wohl nicht mehr verstehen.