Zeven

Der „Spatz von Paris“ starb heute vor 60 Jahren

Der „Spatz von Paris“ starb heute vor 60 Jahren

Sie war nur 1,47 Meter groß. Aber wenn der „Spatz von Paris“, so lautete ihr Spitzname, sang, schien sie sich jedes Mal die Seele aus dem Leib zu reißen. Undenkbar, dass Édith Piaf anderswo sterben konnte, als in der französischen Hauptstadt. In der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober 1963, also vor 60 Jahren, wurde sie in einem Krankenwagen aus ihrem Sterbeort in Südfrankreich nach Paris geschafft.

Der offizielle Totenschein vermerkte deshalb den 11. Oktober und wunschgemäß Paris. Bei ihrer Beerdigung auf dem Friedhof Père Lachaise stolperten 40.000 Menschen über Grabsteine, erklommen, zertraten Blumen. „Édith wurde vom Publikum, vom Volk, sehr geliebt. Sie war wirklich eine große Künstlerin. Aber sie war auch ein Monstrum mit ihrer genialen Begabung. Und auch im Leben war sie ein Monstrum. Sie machte wundervolle Sachen und sie machte schreckliche Sachen, sie war zu allem fähig“, sagt der Chanson-Komponist Norbert Glanzberg, der zwei Hits für sie schrieb.

Édith Piaf kam 1915 als Kind von Straßenkünstlern zur Welt und sang bald selbst auf der Straße. Ein Kabarettbesitzer holte das 15-jährige Mädchen auf die Bühne, wo es bald ihren Spitznamen erhält: „la môme piaf“ - der kleine Spatz.

Mit „Mon légionnaire“ hatte sie 1937 ihren ersten Plattenerfolg. Sie war keineswegs die einzige realistische Künstlerin, die den einfachen Menschen mit tragischen Liedern aus der Seele singt. Doch sie schaffte sich mit ihrem schlichten schwarzen Kleid und sparsamer Gestik einen eigenen Stil.

In der Nachkriegszeit breitete Édith Piaf bereitwillig ihr Privatleben in der Regenbogenpresse aus - und förderte mit Vorliebe gutaussehende junge Männer mit künstlerischem Talent, wie Charles Aznavour, Gilbert Bécaud oder Yves Montand.

Ich selber habe Edith Piaf leider nie live erlebt. Kein Wunder, bin ich doch erst in ihrem Todesjahr geboren. Natürlich kenne und liebe ich einige ihrer größten Hits wie das unzerstörbare „Non, je ne regrette rien“, so kraftvoll und unnachahmlich vorgetragen, wie nur sie es konnte. Gibt es einen würdigen Nachfolger oder eine Nachfolgerin? Da fällt mir beim besten Willen spontan niemand ein. Oder wissen Sie jemanden, der in ihre großen Fußstapfen treten könnte?

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