Zeven

Auch in Zeven sollen Friedhöfe zu Parkanlagen werden

In den Großstädten sind die Friedhöfe bereits Parkanlagen. In Zukunft soll das auch in der Samtgemeinde Zeven so sein. Dafür will Jens Behrens die Bürgerinnen und Bürger mit einbeziehen. Bis jetzt sind aber alles nur Ideen und Vorstellungen.

Ein gutes Beispiel für eine umweltfreundliche Umgestaltung sind Insektenhotels, wie auf dem Elsdorfer Friedhof. Dieses Projekt wurde von den Grünen in die Wege geleitet.

Ein gutes Beispiel für eine umweltfreundliche Umgestaltung sind Insektenhotels, wie auf dem Elsdorfer Friedhof. Dieses Projekt wurde von den Grünen in die Wege geleitet. Foto: Weigl

„So wie ich Friedhöfe kenne, sind Friedhöfe ein trauriger Ort“, sagt Jens Behrens, Fraktionsvorsitzender im Rat der Gemeinde Elsdorf. Und das solle sich in Zukunft ändern. Denn, die Friedhöfe seien alle zentral gelegen und in vielen Fällen die letzten „grünen Oasen“ in den Städten und Dörfern. „Und in den großen Städten, wie Hamburg, sind es ja schon Parkanlagen“, sagt er. Es gehe darum, vom reinen Friedhofsgedanken wegzukommen. Und dabei lasse sich der Umwelt- und Parkgedanke gut verbinden.

Für große Projekte fehlt das Geld

Im Moment stehe die Zeit rund um die Projekte, die Friedhöfe in der Samtgemeinde Zeven ökologischer zu machen, aber still. Bereits seit 2019 ist das Vorhaben im Gespräch. Ein Grund warum es nicht so richtig vorwärts ging, sei sicherlich Corona gewesen. Woran es dann letztendlich aber bei der Umsetzung gescheitert ist, ist das Geld, zumindest bei den kirchlichen Friedhöfen, wie der in Elsdorf einer ist. „Das ist schade.“

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Ich würde mir wünschen, dass man mit den Dorfgemeinschaften ins Gespräch kommt, um Ideen gemeinsam zu entwickeln.

Jens Behrens

Angefangen hat alles mit den Insektenhotels, die die Grünen auf den Friedhöfen aufgestellt haben. Und so kam die Idee, alle Friedhöfe umzugestalten und nebenbei noch etwas für die Umwelt zu tun. Ursprünglich gehe es darum, die Friedhöfe schöner und ansprechender zu machen. So ging es los mit einer Blühwiese auf dem Elsdorfer Friedhof. „Das hat sich einer riesen Beliebtheit erfreut“, sagt der Fraktionsvorsitzende.

Jens Behrens setzt sich für eine umweltfreundliche Umgestaltung der Friedhöfe in der Samtgemeinde Zeven ein. Auf dem Elsdorfer Friedhof blühen die letzten Blumen der Blühwiese für Bienen.

Jens Behrens setzt sich für eine umweltfreundliche Umgestaltung der Friedhöfe in der Samtgemeinde Zeven ein. Auf dem Elsdorfer Friedhof blühen die letzten Blumen der Blühwiese für Bienen. Foto: Weigl

Auch eine neue Gestaltung der Wege auf den Friedhöfen ist eine Idee. Mit den Betonplatten können die Bäume das Wasser nicht richtig aufnehmen und drücken dann die Platten hoch. „Das sieht nicht schön aus und verursacht Stolperfallen“, sagt er. Bisher gebe es aber auch noch kein Konzept und auch ein Zuschuss stehe erst mal nicht auf dem Plan. „Und deswegen stockt es im Moment.“

Ein Zuhause für Igel und Co.

Ziel sei es, die Grabflächen ökologisch aufzuwerten. Die grünen Punkte, die bislang nur Rasen sind, sollen schön gestaltet werden. Ein großes Problem sei das Laub. Viele Leute störe es, wenn das Laub auf dem Grab ihrer Lieben liegen bleibt. So soll das Laub in Zukunft zumindest auf den ungenutzten Flächen liegen bleiben, damit Igel und Co. dort im Winter Schutz finden können.

Alle sollen mit einbezogen werden

„Ich würde mir wünschen, dass man mit den Dorfgemeinschaften ins Gespräch kommt, um Ideen gemeinsam zu entwickeln“, sagt Jens Behrens. Da müsse nicht immer ein Planer kommen. Für ihn ist es wichtig, die Menschen mit einzubeziehen. Die Menschen vor Ort sollen bei der Umgestaltung selbst mit anpacken. Warum sollen sie ihre Ideen nicht selbst in die Tat umsetzen? „Das wäre meine Idealvorstellung“, sagt er. Generell solle es wieder mehr in Richtung Eigenleistung gehen. Denn die Kosten für alle möglichen Projekte der Samtgemeinde seien hoch. „Und jeder plant ja auch seinen Garten. Warum sollten die Menschen nicht auch einen Friedhof planen können?“

Ob er seine Frau noch überzeugen kann?

Privat tut er ebenfalls etwas für die Umwelt. Für sein Vorhaben ist es ihm gelungen, seiner Frau ein kleines Stück Beet für eine Blühwiese abzuzweigen. Aber richtige Bienenwiesen würden eben nicht ganz so schön für das Auge sein. So ganz ist seine Frau davon also nicht überzeugt. Jetzt hofft er, auch für nächstes Jahr wieder das okay zu bekommen.

Und bis dahin sind auch erst mal die Planungen für die Friedhöfe alles nur Ideen und Vorstellungen. Was und wie es am Ende wird, bleibt offen. Was für ihn feststeht: „Die Ideen müssen vor Ort entwickelt werden.“

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Maria Weigl
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