Niedersachsen
Bundesstiftung Umwelt: Klimakrise macht auch krank
Anlässlich des bundesweiten Hitzeaktionstages der Bundesärztekammer am heutigen Mittwoch weist die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) auf gesundheitliche Folgen des Klimawandels hin. Das Thema Gesundheit müsse eine viel zentralere Rolle beim Umwelt- und Klimaschutz spielen, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Die in Osnabrück ansässige Stiftung habe im vergangenen Jahr die Förderinitiative „Planetary Health“ (planetare Gesundheit) mit 19 unterstützten Vorhaben in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro gestartet, teilte sie am Mittwoch mit. Unter anderem müsse auch die Stadtplanung auf den Klimawandel mit Effekten wie Hitzewellen, Luftschadstoffen, Dürre und Überflutungen reagieren.
So habe die DBU mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig eine Berechnungsmethode entwickelt, wie sich Faktoren wie Sonneneinstrahlung, Durchlüftung, Verdunstung oder Wärmespeicherung auf einzelne Stadtquartiere auswirken. Damit könnten Behörden die Ursachen von Hitze gezielt lokal so beeinflussen, dass sie die Menschen nicht mehr so stark belasten, sagte ein Sprecher der Stiftung.
Dabei gehe es nicht nur um körperliches Wohlbefinden, sondern auch um die mentale Gesundheit. Die Untersuchungen hätten gezeigt, dass die Hitzebelastung eines Menschen mit sozialen Faktoren zusammenhänge. Immer mehr Ein-Personen-Haushalte veränderten soziale Strukturen, ältere Menschen gehen demzufolge kaum noch aus der Wohnung. Die Folge sei Einsamkeit, darauf müsse die Stadtplanung künftig ebenfalls reagieren.
Am kommenden Montag stellen der Sachverständigenrat für Umweltfragen und der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen in Berlin ihre Gutachten vor.