Aus dem Leben eines Familienvaters: Warum Homeoffice Mist ist

Nicht nur Opposition ist Mist (Franz Müntefering), sondern auch Homeoffice. Hier ein aktuelles Beispiel: Am vergangenen Mittwoch wollte ich nach der Mittagspause von zu Hause aus weiterarbeiten - und nebenbei auf meinen fünfjährigen Sohn aufpassen, der sonst den halben Nachmittag ohne erwachsene Aufsichtsperson gewesen wäre. Während Junior seine Hausaufgaben aus dem Ranzen holte, klappte ich meinen Dienstlaptop auf, legte mir meine Unterlagen zurecht und linste nebenbei auf das, was der Erstklässler so trieb. Texte redigieren und gleichzeitig bei Deutsch helfen? Geht natürlich nicht. Deshalb kümmerte ich mich zunächst um die Frage, welche Wörter auf Seite 13 des Arbeitsheftes mit dem Buchstaben A anfangen oder aufhören. Ob mein Sohn auch Mathe-Aufgaben zu lösen hatte, ließ sich zu diesem Zeitpunkt nicht abschließend klären. Deshalb legte der Erstklässler nach Deutsch erst einmal eine Pause ein, indem er zu einer seiner Schwestern ging. Endlich Zeit zum Tippen. Oder doch nicht? Fünf Minuten später kommen die beiden wieder in mein Zimmer, wollen etwas spielen und Teestunde machen. „Muss das unbedingt hier bei mir am Tisch sein?“, frage ich sie und verbanne sie an den Wohnzimmertisch nebenan. Echte Arbeitsatmosphäre kommt bei mir aber auch so nicht auf. Zu viele Nebengeräusche. Hinzu kommt, dass ich Probleme mit meinem Laptop habe. Ein wichtiges Programm lässt sich nicht öffnen. Ich schimpfe, fluche - und bin heilfroh, als meine Frau eher als geplant nach Hause kommt. Ab in die Redaktion! Es gibt noch einiges zu tun.