Der Umschlag von Atommüll im Privathafen von Rhenus Midgard in Nordenham steht kurz vor dem Abschluss. Nach Auskunft von Michael Köbl, Pressesprecher der für den Transport der radioaktiven Abfälle zuständigen Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS) aus Essen, ist an diesem Mittwoch gegen 14.30 Uhr der letzte von insgesamt sieben Castor-Behältern auf einen Eisenbahnwaggon verladen worden.
Das Spezialschiff „Pacific Grebe“ hatte am frühen Dienstagmorgen mit den Castoren an Bord bei der Midgard festgemacht. Der Atommüll stammt aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield. Er ist dort bei der Wiederaufbereitung von Brennstäben aus deutschen Kernkraftwerken angefallen. Die Bundesregierung und die Kraftwerksbetreiber sind verpflichtet, diesen Atommüll zurückzunehmen.
Bestimmungsort der Castoren ist das Zwischenlager am Kernkraftwerk Isar nahe dem niederbayerischen Landshut. Die Route, die der Zug nehmen wird, halten Polizei und GNS aus Sicherheitsgründen geheim.
„Pacific Grebe“ wird Nordenham am frühen Abend verlassen
Wie Michael Köbl auf Nachfrage berichtet, werden Sachverständige am letzten beladenen Waggon noch Messungen vornehmen, um nachzuweisen, dass der gesetzlich vorgegebene Grenzwert für die Strahlung, die sogenannte Ortsdosisleistung, eingehalten wird. Solche Messungen hatte es bereits in Sellafield gegeben. Der höchste gemessene Wert habe dort bei rund einem Viertel der erlaubten Dosis gelegen, so der GNS-Sprecher.
Im nächsten Schritt wird nun der Zug zusammengestellt und für die Fahrt nach Bayern vorbereitet. Die „Pacific Grebe“ wird Nordenham am frühen Abend verlassen - nunmehr mit leerem Laderaum. Der Zug wird sich in der Nacht in Bewegung setzen.
Die Polizei sichert den Umschlag mit einem Großaufgebot ab. Beamte der Wasserschutzpolizei, der Bundes- und der Landespolizei sind seit Montag in Nordenham im Einsatz. Über ihre Anzahl hat sich die Pressestelle der zuständigen Polizeidirektion Oldenburg bislang ausgeschwiegen. Eine Pressemitteilung mit einer Bilanz des Einsatzes soll es Donnerstagnachmittag geben, wenn der Spezial-Zug sein Ziel in Niederbayern erreicht hat.