Niedersachsen

Apotheken dürfen mehr Kinder-Antibiotika importieren

Apotheken in Niedersachsen dürfen Antibiotika für Kinder jetzt auch dann aus dem Ausland importieren, wenn diese in Deutschland nicht zugelassen oder registriert sind. Das hat die Apothekerkammer verfügt, nachdem das Bundesgesundheitsministerium einen Versorgungsmangel anerkannt hatte. „Das kann zu einer Entspannung beitragen“, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Gesundheitsministeriums am Freitag mit Blick auf die Knappheit mehrerer Medikamente für Kinder.

Von dpa
5. Mai 2023
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Ein Apothekenzeichen ist am Eingang einer Apotheke angebracht.

Ein Apothekenzeichen ist am Eingang einer Apotheke angebracht.

Foto: Oliver Berg/dpa/Symbolbild

Weitere Maßnahmen müssten aber folgen, betonte die Sprecherin. Das Land unterstütze daher den Bund bei seinem Vorhaben, mit einem Gesetzesvorhaben nachhaltig für Entlastung zu sorgen. Dazu gehörten eine vorgeschriebene Lagerhaltung für mehrere Monate sowie Anreize für die Hersteller, ihre Produktion nach Europa zu verlegen.

Nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte sind von dem Engpass vor allem sogenannte Breitspektrum-Antibiotika betroffen, die bei einer Vielzahl bakterieller Infektionen zum Einsatz kommen, aber auch Penicillin V, das unter anderem bei einer Streptokokken-Infektion hilft. Die Importfreigabe ist auf Antibiotika beschränkt, für die gängigen Fiebersäfte Paracetamol und Ibuprofen gilt sie nicht.

Die Apothekerkammer betonte, die Arzneimittelsicherheit bleibe gewährleistet. Die Antibiotika aus anderen europäischen Ländern besäßen dieselben Wirkstoffe wie in der deutschen Verordnung. Allerdings könnten die Verpackungen, Dosierhilfen und vor allem der Beipackzettel anders aussehen oder auch fehlen.

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