Wie der Kaiser in Bremerhaven zu Mord aufrief und die Lokalzeitung es druckte

Kaiser Wilhelm II. löste 1900 mit seiner „Hunnenrede“ in Bremerhaven einen Sturm der Entrüstung aus. Seine Aufforderung, keine Gefangenen zu machen, wurde zum Symbol für den Bruch des Kriegsvölkerrechts und schürte internationale Spannungen.

Soldaten stehen angetreten vor einem Gebäude auf dessen Dach Zuschauer stehen und sitzen, ein einzelner Mann steht auf einer Tribüne

Kaiser Wilhelm II. verabschiedet am 27. Juli 1900 die ostasiatischen Truppen im Hafen von Bremerhaven, die den "Boxer-Aufstand" niederschlagen sollen. Hier eine kolorierte Ansicht. Foto: W. Sander, Geestemünde / Historisches Museum Bremerhaven

„Kommt ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht!“ - vor 125 Jahren, am 27. Juli 1900, hält Kaiser Wilhelm II. an der Kaiserschleuse im Hafen von Bremerhaven eine kurze Rede vor Soldaten. Sie soll berühmt und berüchtigt in die Geschichte eingehen als „Hunnenrede“. Ihren Namen erhält die Ansprache, weil das Staatsoberhaupt die Soldaten auffordert, sie sollten „wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen machen“, damit „niemals wieder ein Chinese es wagt, einen Deutschen auch nur scheel anzusehen“.
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