So richtig solide vorbereitet war der Antrag an den Haushaltsausschuss des Bundestags im vergangenen Jahr wohl nicht. Denn offensichtlich ist die Summe von 46 Millionen Euro mehr eine gegriffene als eine realistisch kalkulierte Größe gewesen. 80 Millionen Euro sollen es jetzt sein, kalkuliert auf zehn Jahre Bauzeit. Man ahnt, dass in zehn Jahren womöglich eine dreistellige Zahl auf der Kostenseite droht. Nun sitzt die Politik in der Klemme. Denn der Beschluss aus Berlin geht nun einmal von einem Nachbau aus Holz aus. Soll Bremerhaven das Geld ausschlagen und sagen: Nein, so schaffen wir es nicht? Es hängt jetzt viel von Uwe Beckmeyer und dessen Verhandlungsgeschick ab. Der Beauftragte der Wissenschaftssenatorin muss entweder das Kulturministerium davon überzeugen, dass man auch anhand eines preiswerteren Stahlschiffnachbaus Schiffbautradition vermitteln kann. Oder er muss die Abgeordneten des Haushaltsausschusses dazu bringen, ihren Beschluss so abzuändern, dass das Thema Holz verschwindet. Denn eines ist klar: Ein Nachbau für 80 Millionen Euro oder mehr lässt sich in Zeiten von Wirtschaftskrise, Rettungspaketen und Corona-Schuldenhaushalten nicht mehr vermitteln.
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