So unterschiedlich können Schneeflocken sein

Thomas Hoffmann steht nach seinem Arbeitstag an Deck des Forschungseisbrechers „Polarstern“. Die Atka-Bucht ist nah, die Ankunft bei der Neumayer-Station in der Antarktis steht bevor. Doch der Ingenieur hat nur Augen für die Schneeflocken, die aus den Wolken fallen. Es sind wahre Kunstwerke der Natur. Der Österreicher aus der Nähe von Kärnten hat gelernt, sie zu konservieren.

Diese Schneeflocke hat Thomas Hoffmann auf der „Polarstern“ kurz vor der Ankunft in der Antarktis in der Atka-Bucht im Januar 2021 in der Antarktis aus der Luft gefischt. Sie sieht wunderschön aus, fast wie geprägt.

Diese Schneeflocke hat Thomas Hoffmann auf der „Polarstern“ kurz vor der Ankunft in der Antarktis in der Atka-Bucht im Januar 2021 in der Antarktis aus der Luft gefischt. Sie sieht wunderschön aus, fast wie geprägt. Foto: Thomas Hoffmann

Der Mitarbeiter der Reederei Laeisz, die die „Polarstern“ betreibt, hält in seinen klammen Fingern ein Stück Pappe und fängt damit ganz sanft eine Schneeflocke auf. Das Exemplar ist einmalig schön. Die winzigen Eiskristalle sind erhalten - es sind tausende. Die breiten Verzweigungen zeigen Muster, die aussehen wie Prägungen auf einem handgeschöpften Papier. Hoffmann macht sich daran, seinen Fang mit einem Skalpell auf einen Objektträger zu bringen. Er hat lange daran getüftelt, wie er die Schneeflocke jetzt mit einem bestimmten Klebergemisch eingießen, trocknen und gefrieren muss, damit sie dauerhaft überlebt.
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