5 Dinge, die Sie noch nicht über den Zoo am Meer wussten

Immer sonnabends stellen wir Insider-Wissen aus Bremerhaven vor. Dieses Mal: der Zoo am Meer. Auch wer die Tiere gut kennt dort, dürfte über das ein oder andere Detail staunen.

Der Zoo am Meer gibt uns sonst verborgene Einblicke. So Fressen die Eisbären Annaund Elsa gerne Salat.

Der Zoo am Meer gibt uns sonst verborgene Einblicke. So Fressen die Eisbären Annaund Elsa gerne Salat. Foto: Lothar Scheschonka


5 Dinge, die Sie noch nicht über den Zoo am Meer wussten

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Männliche Softies sind bei den Dampfschiffenten unerwünscht. Die Weibchen paaren sich nämlich nur mit dem Erpel, wenn er sie verprügelt. „Die flugunfähigen Enten haben eine hohe Aggressivität“, sagt Zoodirektorin Dr. Heike Kück. Das diene in freier Wildbahn auch ihrem Schutz, um nicht gefressen zu werden. Deshalb attackieren Hannes und Pauline auch schon mal Zoobesucher – nur gut, dass eine Glasscheibe dazwischen ist. Den Tierpflegern haben die Enten aber durchaus schon Prellungen verursacht. Die Enten zählen sogar zu den besonders gefährlichen Wildtieren. Dabei war es um Hannes anfangs gar nicht gut bestellt: Der Erpel muss bei seinem Einzug 2016 eine Schwäche gezeigt haben. Die Folge war, dass die Ente ihn durchs Gehege trieb und nach seinem Leben trachtete. Erst als die Pfleger die Ente eine Zeit lang wegsperrte und der Erpel sein Revier einnahm, war die Rangordnung hergestellt. Seitdem kommen sie (meistens) miteinander aus.

5 Dinge, die Sie noch nicht über den Zoo am Meer wussten

2.

Was flattert da so blau um den Schneehasen herum? Es ist ein Band, das ihn in seine Grenzen weisen soll. „Die Tiere nehmen Blau als Warnfarbe wahr“, sagt Heike Kück. Dem neu in den Zoo gezogenen Schneehasen sollen so seine Grenzen aufgezeigt werden. „Wir haben Müllbeutel zerschnitten“, sagt die Zoodirektorin. Rot nehmen die Tiere nur als grauen Ton wahr. Deshalb sind am Rand von Landstraßen die Pfosten häufig auch mit blauen Reflektoren versehen.

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3.

Was fressen schon Eisbären gern? Fleisch natürlich. In freier Wildbahn vor allem Robben, aber auch schon mal Walrosse und kleinere Wale. An Land gehören Rentiere, kleine Nagetiere, Vögel und Fisch zum Beutespektrum und in eisfreien Zeiten auch: Eier, Seetang und Beeren. Und Anna und Elsa haben eine ganz besondere Leibspeise: Kopfsalat. „Den fressen sie sogar lieber als Fleisch“, sagt Oberpflegerin Katja Seedorf.

5 Dinge, die Sie noch nicht über den Zoo am Meer wussten

4.

Im Aquarium des Zoos leben tatsächlich – Verwandte des Menschen. Im Larvenstadium der Seescheide sei ihre Wirbelsäule gut zu erkennen, sagt Heike Kück. Die Seescheiden gehören zum Stamm der Chordatiere, und dazu gehören als Unterstamm auch die Säugetiere einschließlich des Menschen. Die beinahe transparenten Seeschlauchscheiden kommen in deutschen Gewässern meist bei Helgoland vor. Sie wachsen auf Felsen, Algen, Muschelschalen und auch Hafenmolen.

5 Dinge, die Sie noch nicht über den Zoo am Meer wussten

5.

Das bekommt kein Besucher des Zoos am Meer zu sehen: die mächtigen Wasseraufbereitungsanlagen. Tierpfleger Hubert Wehling steht hier an den Eiweiß-Abschäumern, kümmert sich um die Technik. Alle vier Stunden werden bis zu 3,5 Millionen Liter Wasser umgewälzt, im Sommer sogar stündlich. Robben, Eisbären und Pinguine nutzen einen Wasser-Kreislauf, ein zweiter versorgt nur die Aquarien. Das Wasser dafür kommt von der Müllbeseitigungsanlage: voll entsalzt. Es wird in einem 25.000-Liter-Tank mit speziellem Aquariensalz versetzt.

Thorsten Brockmann
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