Wenn ich nach meiner Arbeit bei der Zeitung nach Hause komme, erlebe ich manchmal Dinge, die mich zum Staunen bringen. Der Grund: Mein Vater züchtet Hühner. Er besitzt um die 80 Barnevelder. Neulich abends wurde ich von meiner Mutter leicht hektisch gefragt, ob ich wüsste, wo unsere Pinzette ist. Ich fragte: „Wofür brauchst du die?“ Meine Mutter entgegnete, dass mein Vater sie für die Hühner benötige. Ich fragte überrascht: „Für die Hühner?“ „Ja, er will damit irgendwas machen. Die Kämme ordentlich machen oder so.“ Ich hatte viele Fragen. Zuerst hab ich allerdings gedacht, dass die Pinzette nach ihrem tierischen Einsatz natürlich nicht mehr für den Menschen brauchbar ist. Inzwischen hab ich mich genauer informiert, wofür die Pinzette genau gebraucht wurde. Mein Vater hat mir erzählt, dass einige Tiere an ihren Beinen Federn haben und die gehören da, zumindest laut den Züchtern, nicht hin. „Das gibt Minuspunkte“, verrät mir mein Vater. Deshalb müssen die Federn an den Beinen mit einer Pinzette entfernt werden. Welch ein Aufwand! Aber das ist noch nicht alles, was mein Vater mit den Hühnern anstellt, bevor es zu einer Ausstellung geht. Mit einem alten Haarkamm werden die Kämme der Hühner regelmäßig gekämmt. Als wäre das nicht genug, wird zusätzlich noch Spezialfutter gefüttert. Damit die Federn zum Beispiel glänzen, gibt es für die Tiere Sonnenblumenkerne. Was soll man dazu noch sagen? Hoffentlich lohnt sich diese ganze Arbeit und mein Papa kommt zumindest mit einem dicken Pokal von der nächsten Ausstellung nach Hause.
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