Die Lage ist eigentlich klar: Schafft Werder Bremen den Klassenerhalt, dann verlängert sich der am 30. Juni auslaufende Vertrag von Trainer Ole Werner automatisch um ein Jahr. Es besteht aktuell also kein Handlungsbedarf. Doch Sportchef Frank Baumann hat bereits angekündigt, dass ihm die automatische Vertragsverlängerung bei Werner nicht ausreicht, er möchte den Trainer mit einem neuen Kontrakt gerne langfristiger an den Club binden. Nach Informationen der „Deichstube“ gab es bereits erste Gespräche, die aber ohne Ergebnis geblieben sind. Ein Selbstläufer ist die Vertragsverlängerung also nicht, wie auch Werner nun angedeutet hat. „Wichtig ist, dass man sich Stück für Stück weiterentwickeln kann“, sagte Ole Werner der „Sport-Bild“ und meinte damit sowohl den Verein und sich selbst. Der 34-Jährige ließ einen interessanten Satz folgen: „Dabei spielen finanzielle und infrastrukturelle Rahmenbedingen eine wichtige Rolle. Das sind Sachen, die man klären muss.“ Und da könnte es durchaus schwierig werden.
Werder hat nicht viel Geld für gute Spieler
Die finanzielle Lage des SV Werder Bremen ist weiterhin angespannt. Im Sommer muss ein Transferüberschuss erwirtschaftet werden. Dafür ist der Verkauf von Leistungsträgern quasi Pflicht. Die Toptorjäger Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch gelten als Verkaufskandidaten, weil sie hohe Ablösesummen versprechen. Die sportliche Qualität könnte dadurch natürlich enorm leiden, falls nicht entsprechender Ersatz geholt wird. Nur mit Bordmitteln sind diese Spieler nicht zu ersetzen.
Werder Bremen steht ein spannender Sommer und eine vielleicht noch spannendere Saison bevor. Denn die Aufstiegseuphorie ist dann weg, das zweite Jahr nach einem Aufstieg gilt gemeinhin als besonders schwierig. Keine leichte Aufgabe für Ole Werner, dessen Zusammenarbeit mit Werder bislang eine Erfolgsgeschichte ist: Erst führte er die Grün-Weißen aus dem Mittelfeld der 2. Liga zum Aufstieg, dann sorgte der Coach für eine Saison fernab der Abstiegsränge – zumindest bis jetzt. Bei nur noch sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz müssen die Bremer vier Spieltage vor Saisonende noch ein bisschen aufpassen.
Werner lobt die positive Entwicklung bei Werder
Nach der Saison gibt es die große Analyse, dann womöglich die Entscheidung im Fall Ole Werner. „Bislang ist die Entwicklung sehr positiv gewesen“, betonte der 34-Jährige extra noch. Ob er und die Offiziellen des SV Werder Bremen auch für die Zukunft gemeinsam daran glauben, wird sich dann im Juni zeigen. Eine Trennung ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber es bleibt dabei auch abzuwarten, ob andere Clubs die Hängepartie in der Bremer Trainerfrage für eine eigene Offerte nutzen werden.