Moin Moin

Werbung mal anders: So führen Dich ausgefuchste Strategen an der Nase herum

Wer sich ins Internet begibt, muss hellwach bleiben. Mehr denn je. Moderne Werbung von heute kennt keine Gnade, meint unser „Moin“-Autor.

„Wir merken oft nicht, wie sehr wir im Alltag eingebunden sind. Unzählige Aufgaben und der tägliche Stress, dem wir ausgesetzt sind, lassen uns keine Zeit, unsere Umgebung richtig wahrzunehmen.“ Wie wahr, wie wahr, dachte ich. Diese Internetpassage machte mich neugierig. Ich klickte auf den Text und stieß auf eine „Liste einfacher Momente“. Sie soll mich nach Angaben der Verfasser inspirieren, das Leben zu genießen: Beachte die Welt um Dich herum, mache einen Spaziergang, höre Musik, singe, tanze, durchstöbere alte Fotos, beobachte den Sonnenuntergang, und, und, und. Kann man alles machen, ging mir spontan durch den Kopf. Warum nicht? Und – auf derselben Seite – wenige Zeilen später: „Eine in Großbritannien durchgeführte Umfrage, an der über 2.000 Erwachsene teilnahmen, ist zu dem Schluss gekommen, dass es sich um die kleinen unerwarteten Dinge im Leben handelt, die uns am glücklichsten machen.“ Keine Quellenangabe, aber jetzt wollte ich es wissen: „82 Prozent der Befragten hatten bestätigt, dass die besten Dinge im Leben jene wären, die sie nicht erwartet hatten“, stand da. Aha, das Unerwartete. Sehr geheimnisvoll. Und gleich im nächsten Satz: „Hier passt auch ein Lottogewinn wunderbar hin, um den kannst du dich ja direkt nach der Lektüre kümmern.“ Hereingefallen. Noch Fragen?

Andreas Schoener
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