Jede Minute zählt. Dieser Satz kann für fast alles genutzt werden und er passt auch für die meisten Situationen, irgendwie. Für mich beschreibt er ganz konkret und werktags die Zeitspanne vom Klingeln des Weckers bis zu dem Moment, in dem ich vorm Rechner sitze.
Während dieser Von-bis-Zeit gibt es bei mir wenig bis keinen Spielraum oder Zeitpuffer oder sonst was. Jeder Handgriff muss sitzen. Alles, was ich benötige, muss griffbereit sein. Sofort.
Das ist jedoch selten bis nie der Fall.
Meine Kinder lassen meinen Puls bereits frühmorgens in die Höhe schnellen beim hektischen Laufen von einem Zimmer ins nächste.
„Wo ist die Bürste?“ „Wo steckt der Föhn?“ „Wer hat meine Wimperntusche?“ „Ich raste gleich aus! Wieso ist meine Creme schon wieder leer?“
Meine Rufe verhallen stets im Nirgendwo, prallen ab an schläfrig blickenden Augen. Nie ist es irgendjemand gewesen. Die Sachen, also meine Sachen, verschwinden wie von Geisterhand. Aber es gibt eine Lösung, lässt mich meine Tochter wissen: „Stell deinen Kram doch einfach gleich in mein Zimmer, dann weißt du wenigstens, wo du suchen musst.“