Als ich zuletzt am Weserstrand entlangging, nahm ich Abstand von einem Pärchen, das dort ebenfalls unterwegs war. Es hatte einen Hund dabei, der mich an einen American Staffordshire Terrier erinnerte. Wie in einem alten Westernfilm standen wir uns wie zwei Rivalen gegenüber und sahen uns an, also der Hund und ich.
Unsere Blicke trafen sich. Herrchen und Frauchen standen wie ahnungslose Statisten daneben. Angeleint war der Hund nicht.
Ich überlegte kurz. Soll ich es darauf ankommen lassen und seinen Blick ignorieren und weiter gehen oder kehrt machen?
Man kann es sich denken. Ich zog den Kürzeren und lief zur Promenade hoch. Zu groß war die Angst, die Angst in mir, dass der Hund mehr Muskeln als Verstand besitzt. Nur wenige Hundert Meter weiter sollte sich meine Annahme bestätigen, als ich mit dem Herrchen ins Gespräch komme und er den Hund anleint. Er zu mir: „Hast du Angst?“
Ich antwortete: „Nein, ich habe keine Angst vor ihrem Hund, nur etwas Respekt.“ Mit seiner Antwort versuchte er mich offensichtlich einzuschüchtern: „Ja, das ist immer noch ein Tier. Man steckt nicht in dem Kopf des Tieres.“
Woraufhin ich entgegnete: „Wenn sie doch selbst behaupten, bei einem solchen Tier niemals sicher zu sein, wie sicher fühlen sie sich dann in ihrer eigenen Wohnung?“ Eine inhaltliche Antwort blieb aus.
Er wich der Frage aus und sagte: „Ich kenne eine Hundetrainerin, die hatte einen Rottweiler. Der hat ihr in den Kopf gebissen.“
Er verwies erneut von selbst auf die Gefahr, die von einem solchen Hund ausgehen kann. Wer derartig provozierend argumentiert, braucht sich nicht wundern, wenn es Menschen wie mich gibt, die sich für ein klares Haltungsverbot solcher Hunderassen aussprechen.
Immerhin gibt es genügend Fälle, in denen Menschen zu Schaden kamen. Ich möchte betonen, dass die Hunde gern gezüchtet werden dürfen, wenn sie entsprechend trainiert als Wachhund auf großen Industriehöfen eingesetzt werden oder bei der Polizei eine Schutzfunktion übernehmen. Zum Schutz und Wohl des Menschen, aber nicht, um offensichtlich Ängste zu schüren.

dpa/ Ein Hund der Rasse American Staffordshire Terrier. Ein Jahr nach der beinahe tödlichen Attacke zweier Kampfhunde auf einen Teenager in Leimen (Baden-Württemberg) ist der Fall rechtlich noch nicht abgeschlossen. Bei den beiden Hunden handelte es sich um American Staffordshire Terrier. Foto: Förster