Lokalsport Bremerhaven & Cuxland

Warum „Skate Fever“ die Zuschauer kalt lässt

Warum ist die TV-Show „Skate Fever“ um Prominente auf Rollschuhen bei RTL2 beim Publikum nicht angekommen? Die Bremerhavener Jurorin und Rollkunstlauftrainerin vom ERC Bremerhaven, Constance Hoßfeld-Seedorf, meint die Gründe dafür zu kennen.

Constance Hoßfeld-Seedorf und Rollschuhe

Auch wenn die TV-Show „Skate Fever“ vom Publikum nicht angenommen wurde, wertet Constance Hoßfeld-Seedorf ihre dort gemachten Erfahrungen als durchweg positiv. Foto: Scheschonka

„Rollkunstlaufen ist eine sehr schwere Sportart“, sagt die Trainerin des ERC Bremerhaven, die in der RTL2-Show als Jurorin auftritt. Um eine gute Perfomance abliefern zu können, bedürfe es eigentlich vieler Trainingseinheiten. Die Vorbereitungszeit der Kandidaten sei sicherlich zu kurz gewesen, resümiert Hoßfeld-Seedorf.

„Zuschauer erkennt Anstrengungen nicht“

Daher vermutet die 42-Jährige, dass dem Fernsehpublikum die Auftritte der Promi-Paare auf Rollen zu unspektakulär erschienen seien. Die Einschaltquoten der bereits ausgestrahlten Sendungen lag immer unter 400.000 Zuschauern. „Wenn man keine Ahnung vom Rollkunstlaufen hat, erkennt man nicht, welche Anstrengung dahinter steckt“, sagt Hoßfeld-Seedorf.

Das Arbeiten als Jurorin habe die Trainerin sehr genossen und sie stehe nach wie vor zu ihren Aussagen: „Mein Job ist es zu kritisieren, und das habe ich auch getan.“ Besonders viel Kritik hatte in der ersten Folge der Ex-Fußball-Profi Thorsten Legat einstecken müssen. „Thorsten Legat ist einfach ein Sportsmann und er konnte super mit meinen Anmerkungen umgehen“, so Hoßfeld-Seedorf. Anfeindungen vonseiten der Teilnehmer aufgrund zu harscher Worte habe es zu keiner Zeit gegeben.

Kein bisschen wehmütig nach dem Aus

Ein bisschen enttäuscht über das vorzeitige TV-Aus - die verbliebenen Folgen werden ab kommenden Samstag, 5. November, ab 18.15 Uhr nur noch im Free-Bereich von RTL+ im Internet zu sehen sein - sei sie natürlich schon, doch das „Überraschungsprojekt“, wie sie es für sich nennt, habe sich für sie in jeder Hinsicht gelohnt, nicht nur in Bezug auf Erfahrungen sammeln und neue Kontakte knüpfen, auch finanziell.

„Ich bin nicht wehmütig, sondern dankbar“, sagt Hoßfeld-Seedorf. Auch wenn weniger Zuschauer als erhofft bei „Skate Fever“ eingeschaltet hätten. „Immerhin kennen jetzt über 300.000 Menschen mehr unseren Sport“, so die Rollkunstlauftrainerin.

Viel Zeit zum Grübeln bleibt der 42-Jährigen sowieso nicht. „Mein Kopf ist voll“, erklärt Hoßfeld-Seedorf, die gerade beim Interland-Cup im Frankreich ist. Von dort aus geht es direkt nach Italien und dann stehen ja auch noch die letzten Vorbereitungen und Proben für das Weihnachtsmärchen in der Bremerhavener Stadthalle an (in diesem Jahr wird Hänsel und Gretel gespielt) - dann wohl wiederum vor begeistertem Publikum.

Michelle Fincke

Reporterin

Michelle Fincke, geboren und aufgewachsen in Bremerhaven, ist seit 2022 Sportredakteurin bei der NORDSEE-ZEITUNG. Nach dem Studium der Sozialpädagogik in Bremen und anschließendem Volontariat bei der NZ arbeitete sie viele Jahre beim Sonntagsjournal.

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