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Vom Regen in die Traufe: Warum wir handeln müssen

Die Überschwemmungen in Polen und der zunehmende Starkregen wundern mich nicht. Eine Reise an die polnische Küste ließ mich ahnen, was passieren würde.

Es war im Urlaub, als ich zwei Wochen lang an der polnischen Küste meinen Urlaub verbrachte und bereits ahnte, was jetzt tatsächlich in dem Land geschah. Ich war auf der Insel Usedom, auf der ich zuletzt vor 20 Jahren gewesen bin. Sie hat sich seitdem stark gewandelt. Einst galten Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin als die Orte, die Touristen anzogen.

Nicht, dass wir uns falsch verstehen: Die Orte werden in den Sommermonaten noch immer stark besucht, doch Swinemünde hat ordentlich zugelegt. Der Ort ist nun kein Kleinod mehr, sondern ein Touristenhotspot.

Mir hat der Ort gefallen. Unterschiedliche Restaurants und neue Vier- bis Fünf-Sterne-Hotels stehen hier Reihe an Reihe. Die Promenade wurde hell gefliest. Auf ihr zogen die Massen an den einzelnen Boutiquen und Stores vorbei. Beim Publikum war von Jung bis Alt alles vertreten.

An einem Vormittag kam ich in Kontakt mit einer Reporterin des Kanals TV5N, sofern ich mir den Namen des Kanals richtig gemerkt habe. Wir kamen ins Gespräch. Ich fragte, worüber sie berichtet. Der Mann hinter der Kamera lugte hervor und erzählte, dass die Wasserqualität immer schlechter werde.

Die Reporterin beruhigte mich: Man könne hier immer noch schwimmen gehen.

Im Wasser sah ich viele Quallen, von denen einige auch an den Strand gespült werden. An der Wasseroberfläche konnte man verstärkt Algen beobachten.

Das alles wundert mich nicht. Die Wasser- und Lufttemperaturen sind zu hoch. Genauso wie an der Küste vor Butjadingen, wie ich vor einiger Zeit von einem Kutterfischer erfuhr.

Beim täglichen Sonnenuntergang an der Ostseeküste legte sich ein leichter Nebelschleier über die Insel. Die warme Luftfeuchtigkeit erinnerte mich eher an das Wetter auf den Kanaren als an die Ostsee.

So wurde mir bewusst: Wir können nicht mehr umkehren, aber zumindest versuchen, dass es nicht heißer wird als 35 Grad Celsius. Andernfalls schlagen sich die heißen Tage an der See in Form von Regen und Gewitter im Landesinnern weiter nieder.

Stefan Alexander Hippler

Reporter

Stefan Hippler wurde in Gelsenkirchen-Buer geboren. Als gelernter Hotelfachmann folgten verschiedene Positionen in der Hotellerie. Nach einem TV-Volontariat im Emsland und einer Anstellung als Redakteur zog es ihn wieder an die Küste.

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