Moin

Vom Paradies zu Füßen, einer blühenden Hafenstadt - und widerlichen Zeitgenossen

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Und wenn man nur will, lässt sich in allem noch ein Glanzfünkchen finden. Auch in Müllhaufen? Mein Auge übt noch.

NZ-Redakteurin Susanne Schwan

Strahlend schöne Ostertage. Illusion von Frieden. Hoffnung darauf zumindest. Und: ein leuchtender Blütenteppich mitten in Lehe. Da, wo alles ziemlich graubraun und triste ist: Zwischen Autohäusern, Baumarkt und Hauptverkehrskreuzung liegt uns zurzeit das Paradies zu Füßen.

Die Stadt hat die langweiligen grünen Streifen an der Melchior-Schwoon-Straße in einen Blumentraum verwandelt. Wer vorbeikommt, inhaliert Farben und Düfte. Rote Tulpen, blaue Hyazinthen, weiße Sternchen, gelbe Sonnen. Genau gegenüber am Park-Eingang: Müllhalde. Überquellende Kübel, verstreuter Unrat. Es stinkt zum Himmel in diesem Einfallstor zur Innenstadt. Dort in den Havenwelten glänzt frisch saniert ein weißes Leuchttürmchen unterm Deich. Adrett. Wunderschöner maritimer Hingucker. Hingucken sollen die Menschen auf dem Weg ins Zentrum auch auf den Blütenrausch. Ein liebevoller Willkommensgruß als „Visitenkarte“ unserer grünen, bunten, naturverbundenen Hafenstadt. Und solche widerlichen Zeitgenossen pflanzen Müllhaufen. Ich schwör’s Ihnen: Ich hege gerade alles andere als versöhnliche, österliche Gedanken!

Bremerhaven-Lehe mal so, mal so

Gesichter einer Stadt: Nebeneinander Blütenträume, gepflanzt von der Stadt, um Schönes in triste Verkehrsknotenpunkte zu bringen. Und daneben wüten spezielle Zeitgenossen. Foto: Schwan

Susanne Schwan
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