Wenn Kinder ihre eigenen Wege gehen - so könnte das Motto unserer derzeitigen Spaziergänge mit unserer Tochter lauten. Denn mit ihren anderthalb Jahren läuft sie mittlerweile ziemlich sicher und hält deshalb gar nichts mehr davon, schnöde im Buggy durch Wremen geschoben zu werden. Selbst laufen macht viel mehr Spaß. Am besten auch nicht nur stur geradeaus über den Bürgersteig an der Hand von Mama oder Papa. Das macht die Spaziergänge zum alltäglichen Höhepunkt und zur Herausforderung für Eltern und Kind. Denn natürlich versteht ein neugieriges Kleinkind noch nicht, dass es nicht einfach in fremde Vorgärten, Hofeinfahrten oder Carports laufen darf. Schließlich gibt es da so viel neue Dinge zu entdecken: Ungewöhnliche Dekorationen im Beet, Maulwurfshügel oder Nachbarn, die gerade die Bretter ihres Zaunes streichen. Vermutlich werden wir in den nächsten Wochen und Monaten jeden Nachbarn in unserer Straße mindestens einmal besuchen. Denn weit kommen wir bei unseren Spaziergängen momentan noch nicht. Dafür dauern sie umso länger. Und bringen bisher zum Glück nur nette Bekanntschaften, die sehr freundlich und aufgeschlossen auf die kleine Besucherin reagieren. Und ihre Arbeit gerne für einen Plausch unterbrechen. Vielen Dank dafür! Und ich bitte vorsorglich schon einmal alle Wremer um Entschuldigung, falls unsere kleine Entdeckerin demnächst an ihrem Zaun rüttelt, ihren Hof unsicher macht oder Steine in ihrem Vorgarten umdreht. Die Welt ist einfach viel zu groß und zu spannend. Und uns Erwachsenen kann es auch nicht schaden, sie hin und wieder aus Kinderaugen zu betrachten.
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