In Zeiten leerer Kassen ist Sparen unausweichlich – auch beim Sport. Die Förderung für Pinguins und Eisbären unter dem Stichwort „Sportmarketing“ ist in den vergangenen Jahren ja immer wieder umstritten gewesen. Doch jetzt, wo Bremerhaven auch extrem im Sozialen spart, wird es immer schwieriger, solche Ausgaben noch zu rechtfertigen. Deshalb muss da natürlich auch alles auf den Prüfstand. Doch wer jetzt reflexhaft bei den Pinguins und Eisbären kürzen will, riskiert auch mehr: Es geht um Stolz, um ein Aushängeschild. Die Pinguins stehen für Spitzenleistung, für Begeisterung, für bundesweite, gar EU-weite Aufmerksamkeit. Wer ihnen den Boden entzieht, spart womöglich an der falschen Stelle. Und auch die Eisbären stehen für emotionale Bindung, Nachwuchsarbeit, Gemeinschaft. Sie könnten bald auf Grund der maroden Spielstätte Stadthalle nach Bremen abwandern. Mit ihrer Sparliste über alle Bereiche hat die Bremerhavener Regierungskoalition aus SPD, CDU und FDP schon viel Porzellan zerschlagen. Dadurch ist vielleicht schon mehr kaputt gemacht als gewonnen. Und was gar nicht geht: Die Vereine nicht vorher einzubinden. Hier setzt sich das Kommunikationsdesaster der Koalition aus den vergangenen Tagen fort. Bremerhaven muss sparen – aber bitte mit Weitsicht. Nicht mit der Abrissbirne am eigenen Fundament. Das gilt übrigens für kleine wie für große Projekte.
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