Zehn Minuten vor dem Ende hatte das ersatzgeschwächte Team von Trainer Michael Bollhöfer nach dem 28:23 für die HSG durch Jan Fischer bereits wie der Verlierer ausgesehen. Doch nach dem 31:31 durch Mario Göbel überschlugen sich in den restlichen zweieinhalb Minuten die Ereignisse. Joel Hoppe traf zum 32:32. 51 Sekunden vor Schluss musste Lucien Olsowski eine Zeitstrafe abbrummen. Razvan Ghimes traf per Siebenmeter zur 33:32-Führung, die Hoppe erneut zum 33:33 ausgleichen konnte. HSG-Trainer Lars Kampmann nahm die Auszeit (59:37 Minute); Ghimes gelang elf Sekunden später der 34:33-Siegtreffer, da Langwucht kurz darauf vom Punkt Nerven zeigte und den einzigen Strafwurf des Aufsteigers verwarf. Bollhöfer kritisierte nach der dritten Saisonniederlage die harte Gangart der Gastgeber, vor allem gegen Hoppe und Langwucht. Mit der Leistung des Schiedsrichtergespanns war er nicht einverstanden: „Was mich ärgert, sind harte Fouls, die von den Schiedsrichtern nicht geahndet werden. In Fußballspielen werden Spieler, die besser als andere sind, geschützt. Dann gibt es hier und da mal Gelbe Karten. Das gibt es im Handball überhaupt nicht. Nur weil sich Joel Hoppe wegen seiner Athletik noch auf den Beinen hält, ist das Foul trotzdem ein Foul. Wenn andere Spieler so ein Foul bekommen, liegen sie auf dem Rücken und brechen sich alle Knochen. Bei Joel wird das einfach so hingenommen, aber nicht gepfiffen. Das ist einfach nicht fair, wie mit ihm umgegangen wird. Es gibt Schiedsrichter, die ihn beschützen, aber in Sandkrug hat das Schiedsrichterduo es nicht getan. Die HSG ist hart gegen uns vorgegangen. Wir wurden für die gleichen Fouls bestraft und hinausgestellt, während bei der HSG alles erlaubt wurde“, sagte Bollhöfer.
Die HSG bekam in den 60 umkämpften Minuten zwei Zweiminutenstrafen, die Schiffdorfer sechs aufgebrummt. „Das war nicht in Ordnung und hat mich so geärgert, dass ich mir überlege, das Spiel zusammenzuschneiden und zum Verband zu schicken und mich zu beschweren. Es ist mir klar, dass es von den Schiedsrichtern nicht absichtlich oder böswillig passiert. Aber es ist einfach schlecht. Die Schiedsrichter stellen sich einer Situation bei einem Spitzenspiel. Dann müssen sie es auch abkönnen, kritisiert zu werden, wenn sie es nicht gut machen.“ Schiffdorf fehlten mit Philip Habermann, Luka Stein, Jannik Göbel, Marvin Thomas und Thorge zudem wichtige Spieler. Das war nicht zu kompensieren.
Der große Gewinner des Spieltags war der OHV Aurich II. Der Tabellenführer gewann die Partie beim Vierten MTV Eyendorf mit 34:29. Die Schiffdorfer sind nach der unglücklichen Niederlage vor der Heimpartie gegen den MTV Eyendorf auf Platz drei abgerutscht.
TV Schiffdorf: Lukas Ketteler, Sören Schulz - Joel Hoppe (11), Julian Langwucht (9), Lucien Olsowski (3), Mario Göbel (3), Mirco Koltrowitz (2), Rafael Steffens (2), Niklas Aukschlat (1), Tobias Bombe (1), Marco von Bassen (1), Tom Wesche.