Nicht nur zur Weihnachtszeit: Die seltsamen Methoden seriöser Internetanbieter

„Von drauß‘, vom Weltnetz komm‘ ich her...“: Nein, er sieht nicht wie ein liebevoller Nikolaus aus, der Typ, der unangemeldet vor meiner Wohnungstür steht. Nette Sprüche, gar Poesie, hat er auch nicht im Sack, sondern Knecht Ruprechts Drohmethoden. Nun beißen sich unangemeldete „Hausierer“ an mir schon immer die Zähne aus. Der hier auch, obwohl der junge Kerl 20 Minuten lang auf geradezu dreistforsche Weise auf mich einredend sein Bestes gibt - um mir eine Unterschrift auf einem „Vorvertrag“ abzuringen und sich seine Provision zu sichern. Nix da. Keine Geschäfte an der Haustür - eiserne Devise. Jaaa, aber von unseren sieben Mietparteien im Haus hätten doch schon fünf unterschrieben... Na und? Nun holt der Subunternehmer im Auftrag der Telekom die Keule raus: „Dann gehen Sie davon aus, dass Ihnen Ihr DSL-Anschluss demnächst gekündigt wird. Weil der für nur zwei Nutzer im Haus nicht wirtschaftlich für das Unternehmen ist.“ Soso. „Und wenn Sie dann doch Telekomkunde bleiben wollen (jau, das bin ich mein Leben lang, never change a running system), müssen Sie ab nächstes Jahr den Glasfaser-Anschluss in die Wohnung selber zahlen, jetzt bis Ende des Monats übernimmt das die Telekom noch.“ Und dann verklugfidelt der junge, Disput-freudigeTyp mir, warum ein (privates) Leben ohne Glasfaser möglich, aber sinnlos ist, und dass ich ohne Glasfaser in Kürze überhaupt nix mehr habe: Kein Internet, kein Telefon, kein Fernsehen. Mag sein. Aber ich erkläre dem Besucher - dem drittenund zähesten in den letzten Wochen - dass ich mir das alles erst in Ruhe, schwarz auf weiß, samt Kleingedrucktem, persönlich im T-Punkt anschauen will. Tür zu. Seither werde ich von Telekomanrufern bombardiert. 0800...? Sorry, ich mache auch keine Telefongeschäfte. Oh du fröhliche.