Moin

Meine Voicemails, das redaktionelle Leben und die Sache mit dem „Pornos Verein‘“

Wenn da wer vom Pornos Verein im Auto mit dir irgendwas schneiden will - Obacht! Es könnte sich um etwas völlig anderes handeln, als es scheint: Voicemail!

NZ-Redakteurin Susanne Schwan

Jetzt krieg ich schon Anrufe eines „Pornos Vereins“?! Und irgendwer anderes hat Ambitionen, mit mir „zu schneiden“!! Aha. Bloß - was eigentlich?? Es ist jeden Morgen unerhört spannend, aufschlussreich, auch amüsant, die Mails zu lesen, die per „Voicemails“ aus eingegangenen Anrufen Schriftsatz fabriziert. Das schafft ja der gute alte Anrufbeantworter nicht, wie ich noch einen zu Hause stehen habe (zugegeben, altersschwächelnd...) Nein, nein, in der Redaktion herrscht medialer digitaler Zeitgeist: Statt schnell mal den Hörer eines Telefons ans Ohr zu klemmen - das andere Ohr frei für die Welt drumrum - und eine Nummer auf echte Tasten zu tippen, dann im Gespräch mal verspielt die Schnur zu verdüdeln (darin waren mir manche Kollegen um Welten voraus, die hatten schöne bizarre Knoten-Kunst) - haben wir digitale Computer-Telefonie. Schall schluckende Kopfhörer auf beiden Ohren, Mikro vorm Mund. Nummern per Mausklick. Und die fabelhaften „Voicemails.“ Gesprochenes kommt so in Lesbares, wie ein Anrufender spricht - deutlich? Genuschelt? Leise? Ich lese die erste Voicemail: „Hallo, hier ist XXX vom Pornos Verein, irgendwie im Auto oder hast du jemanden anders?“ Öha. Nächste Nummer: „... will Ihnen anbieten mit mir zu schneiden...“ Hm. Haare? Gemüse? Oder: „... hier ist Ausführte waren wollte...“ Alles klar. Der Pornos Verein entpuppt sich als Bauernhausverein. Alles Weitere klärt sich auch. Aber mein redaktionelles Call-Center-Cockpit freut sich weiterhin auf erheiternde Sprach-Nachrichten.

Susanne Schwan
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