„Bankräuber verzweifeln am schlechten Service!“ So könnte schon bald die Schlagzeile zu einem verhinderten Überfall lauten. Der Gedanke kam mir neulich, als ich bei meinem Geldinstitut vor Ort Bargeld abheben wollte, nachdem meine EC-Karte kaputtgegangen war. Doch „meine“ Bank aufzusuchen, ist gar nicht mehr so einfach. Es fängt damit ein, dass der Konzern fast die Hälfte seiner Filialen geschlossen hat. Hat man eine der verbliebenen Geschäftsstellen gefunden, hat sie garantiert geschlossen. Die Öffnungszeiten wurden deutlich ausgedünnt. Bei einem erneuten Besuch sind die Angestellten an ihren Schreibtischen offensichtlich nicht für Kunden zuständig. Kollege kommt gleich. Ein Bankräuber hätte spätestens jetzt verzweifelt aufgegeben. Auch die Kasse wurde wegrationalisiert. Stattdessen bekommt der Kunde eine Einmal-EC-Karte zum Wegwerfen, mit der sich am Automaten einmalig Geld abheben lässt. Allerdings erst nach zehn Minuten, um Kunden und Bankräuber weiter zu nerven. Wobei das wohl tatsächlich eine sinnvolle Sicherheitsmaßnahme ist. Fazit: Früher hat man über Internet-Banken die Nase gerümpft. Bald wird es wohl gar nichts anderes mehr geben. Das Geld druckt man sich dann einfach zu Hause am eigenen Computer aus. Und Bankräuber haben aus lauter Frust sicher längst auf Internet-Kriminalität umgeschult.
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