Zum 13-jährigen „Dienstjubiläum“ des Pferdes kam den Voltigierern die Idee der NORDSEE-ZEITUNG einen Bericht aus der Sicht des Pferdes zukommen zu lassen:
Hallo, darf ich mich erst mal vorstellen? Ich bin His Heaven und inzwischen 19 Jahre alt. Seit 13 Jahren lasse ich Voltigierer des Reitklubs Loxstedt auf mir turnen.
Mein Job ist es, möglichst gleichmäßig im Kreis zu laufen und aufzupassen, dass alle oben bleiben. Für mich als Pferd ist es gewiss der anstrengendste Job in diesem Team, aber es macht mir jedes Mal aufs Neue Spaß. Ich und meine Longenführerin sorgen dafür, dass es uns beiden nie langweilig wird.
Ganz viele Fans, die Leckereien mitbringen
Voltigierpferd zu sein, hat aber auch gute Seiten: Ich habe ganz viele Fans, die mir Leckereien mitbringen, die mich anhimmeln, mich betüdeln und massieren und mich immer schick anziehen. Und sie erzählen mir, dass ich ein tolles Pferd bin und das höre ich besonders gerne.
Wir machen auch manchmal Ausflüge. So ging es diesmal nach Dorum, da war ich schon ein paar Mal, da war es extrem warm. Sie haben mich mit ganz viel Ruhe schick angezogen und dann ging es los.
Warmlaufen, das muss nicht nur ich machen, sondern auch meine Voltigierer. Alles klar, rechte Hand, Galopp, ich weiß was zu tun ist, lasst mich mal machen.
Mit der Unterstützung meiner Longenführerin konnte ich gleichmäßig auf der Zirkellinie galoppieren. Das macht es den Voltis leichter auf mir zu turnen und es fühlte sich gut an.
Gefühlt wie ein Superstar
Anschließend haben sie mich alle gelobt und sagten ich bin super gelaufen. Ich hab mich gefühlt wie ein Superstar. Ein tolles Gefühl, das sag ich euch. Nach einer kurzen Pause in der Box mit richtig leckerem Heu - dafür hab ich glatt das Mittagessen liegen gelassen - ging es wieder los.
Klar, die müssen ja noch Kür turnen, also linke Hand, Galopp. Oh, da sind ja Zuschauer, die hatte ich noch gar nicht gesehen. Und schon hörte ich ein „Sssccchhht“ meiner Longenführerin. Okay, überzeugt, jetzt ist keine Zeit dafür, ich muss mich auf meinen Job konzentrieren.
Niemanden unterwegs verloren
Was machen die denn da oben? Es fühlte sich an wie starker Wind aus allen Richtungen. Es schwankte mal nach vorne, mal nach hinten, mal nach rechts, mal nach links. Aber für solche Fälle bin ich ausgebildet und auch diesmal habe ich unterwegs keinen verloren. Meine Longenführerin war stolz auf mich, die Voltis lobten mich, waren aber mit sich selbst nicht zufrieden. Trotzdem gab es für mich noch einige Wurzeln, bis ich nach Hause gebracht wurde. Für mich war das ein anstrengender aber auch ein sehr schöner Tag.
Später berichteten meine Voltigierer, dass ich das beste Pferd des Tages war und damit auch besser als die Pferde aus den höheren Klassen. Unser Team kam auch auf den ersten Platz, wo wir schon lange nicht mehr standen. Das ist großartig, aber wichtiger ist mir, dass ich noch ein paar Leckerlis bekomme.