Ich bin vor vier Monaten aus dem Saarland nach Bremerhaven gezogen. Zwischen meiner alten und meiner neuen Heimat liegen circa 650 Kilometer … oder etwa doch nicht? Zwischen der Kransburger Straße und der Langener Straße im Stadtteil Leherheide befindet sich nämlich ein kleines Stück Saarland. Dort sind gleich sieben Straßen nach saarländischen Städten benannt. Dabei handelt es sich um Saarbrücken, Merzig, Dillingen, Ottweiler, Völklingen, Sulzbach und Neunkirchen. Die Hälfte davon hat ihren Namen im Jahr 1933 erhalten – damals tobte der Wahlkampf um den Ausgang des Saarreferendums, das am 13. Januar 1935 über die Staatszugehörigkeit des Saargebiets entschied. 90,7 Prozent der Abstimmenden sprachen sich für die Rückkehr zum Deutschen Reich aus. Auf jeden Fall erhielten in der damaligen Zeit die Saarbrücker Straße, die Merziger Straße sowie die Dillinger Straße ihren Namen. Da kommen Erinnerungen bei mir hoch. In Dillingen habe ich das Albert-Schweitzer-Gymnasium besucht, und mein Vater hat über 40 Jahre für die Dillinger Hütte gearbeitet. In Saarbrücken habe ich mein Volontariat absolviert. Und in Merzig habe ich die ersten Schritte als Lokaljournalist gemacht. Vielleicht sollte ich mal vorbeischauen in diesem kleinen Stück Saarland?

Der Vater des Autors dieser Kolumne hat über 40 Jahre für die Dillinger Hütte (Foto) gearbeitet. Foto: Andreas Arnold