„Tick, tick, tick, tick…“ Hört sich nach einem Specht an, dachte ich mir dieser Tage vor unserer Haustür. Aber dieser Sound? „Tick, tick, tick, tick...“. Klingt so gar nicht nach Holz, eher nach Metall. Seltsam. Dann entdeckte ich auf dem Dach des Hauses eines Nachbarn einen Buntspecht, der leidenschaftlich lautstark einen Antennenmasten mit seinem Schnabel bearbeite. Ein Wichtigtuer, der seiner künftigen Liebsten zeigen wollte, „für Dich hack ich auch auf Metall ein“? Ein Verirrter, der da vergeblich versuchte, eine Bruthöhle zu bauen oder Würmer unter der nicht existenten Baumrinde zu finden? Ein Specht-Agent, der geheime Morsezeichen sendete? Oder ein Störenfried, der den Nachbarn beim Fernsehen ärgern wollte? Genau werden wir seine Motivation wohl nie erfahren. Die schlüssigste Erklärung hatte noch der Nachbar selber, an dessen Antenne sich der gefiederte Freund so verausgabte: „Der hat entweder 'nen Vogel oder ist völlig behämmert…“

Ein Buntspecht sitzt an einem Baumstamm. Normalerweise. In Bremerhaven war das anders. Foto: Sven Hoppe