Moin Moin

Die kleine Hoffnung im großen Chaos – auch im Cuxland stirbt sie zuletzt

Wir leben in schwierigen Zeiten. Dass unser „Moin“-Autor trotz alledem nicht die Hoffnung verliert, liegt an Menschen, die nicht nur an sich selbst denken.

„Je kaputter die Welt draußen, desto heiler muss sie zu Hause sein.“ Das Zitat von Deutschlands Vorzeigeliedermacher Reinhard Mey kommt mir seit Tagen immer wieder in den Kopf. Kriege, Klimakrise, Kinderpornografie – angesichts der Ballung von Negativnachrichten, die uns über alle möglichen Kanäle rund um die Uhr erreichen, wächst das Gefühl, es wäre vielleicht doch besser, auf dem heimischen Sofa zu bleiben.

Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang gern von einer Art Weltschmerz, der unter anderem daraus resultiert, dass unsere Vorstellung von der Wirklichkeit an der Wirklichkeit zerbricht. Kennen Sie bestimmt? Funken der Hoffnung in diesem Weltenchaos machen mir immer wieder Menschen, die einen wachsamen Blick auf andere haben. Wie der Mann aus einem Laden in Bad Bederkesa, der einer älteren Dame ihr Portemonnaie in die Hand drückt, das sie nach dem Einkauf verloren hat. Oder der Nachbar, der die geleerte Mülltonne in Langen hinters Haus stellt, weil er genau weiß, dass es für die Mitbewohnerin aus gesundheitlichen Gründen nicht einfach sein würde, dies zu tun.

Und da ist noch der Herr von gegenüber, der beim Blick ins Gesicht eines Bekannten sagt: Du siehst nicht gut aus, lass uns doch heute Abend mal ‚ne Grillwurst auflegen. Solche Dinge machen mir Hoffnung. Trotz allem. Vielleicht ist die Welt doch noch nicht verloren.

Andreas Schoener
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