Moin

Das Dilemma der Digitalisierung unter der heutigen Jugend

Die Kompetenz unter Jugendlichen, mit Medien umgehen zu können, hat abgenommen. Es wundert mich nicht. Was heute fehlt, ist die Förderung der Neugierde.

Die Nachricht, dass Jugendliche vermehrt nur noch „wischen“ und „klicken“ könnten, hat mich etwas erstaunt. Dabei stehen die Jüngeren doch in dem Ruf, sich mit technischen Errungenschaften zurechtzufinden. 40 Prozent der Achtklässler hätten nur noch rudimentäre Fähigkeiten, damit umzugehen, hieß es diese Tage.

Darüber diskutierte ich auch mit meinem Nachbarn, der selbst in einem Großunternehmen in Nordenham arbeitet und ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Während die Geräte in ihrer Anwendung zunehmend einfacher werden, braucht es auf der anderen Seite wieder mehr Freude und Interesse an der Hardware an sich. Ich erinnere mich noch an „Bastelstunden“ in meiner Schulzeit, als wir Computer nach eigenen Hardware-Vorlieben zusammenstellten und ein ganzes Netzwerk mit mehreren Computern einrichteten.

Wir vergaben den Rechnern eigene IP-Adressen, und versuchten mit Software-Einstellungen, noch mehr Leistungen herauszuholen. Das forderte uns, doch wir blieben am Ball, weil es Spaß machte, an der Entwicklung teilzuhaben. Selbst dann, wenn es nicht gelang, bastelten wir an den Einstellungen bis spät in die Nacht hinein.

Ich habe das Gefühl, wir probieren zunehmend weniger aus, statt einfach mal zu machen und die instinktive Neugierde stärker zu fördern.

Stattdessen wählen wir die sichere Bank. Um den Fortschritt von morgen zu generieren, braucht es eben Mut, die Geräte auseinanderzunehmen, zu verstehen und zusammenzubauen. Sowie es einst der Regisseur James Cameron mit seiner ersten Videokamera machte. Das ist besser, als in Apps über Stunden rauf und runter zu scrollen.

Stefan Alexander Hippler

Reporter

Stefan Hippler wurde in Gelsenkirchen-Buer geboren. Als gelernter Hotelfachmann folgten verschiedene Positionen in der Hotellerie. Nach einem TV-Volontariat im Emsland und einer Anstellung als Redakteur zog es ihn wieder an die Küste.

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