Seit sieben Monaten und drei Wochen spekuliert die Welt über die Umstände des Todes von Alexei Nawalny. Putins unbeugsamster Widersacher starb am 16. Februar in der russischen Strafkolonie im Norden Sibiriens. Die Nachricht erschütterte Verfechter von Demokratie, Freiheit und Menschenwürde weltweit. Seit sieben Monaten und drei Wochen hält sich in Bremerhaven dieser kleine, Blumen-geschmückte Quadratmeter auf dem Theodor-Heuss-Platz, den eine Handvoll Bürger am 17. Februar spontan dort als Zeichen der Trauer und des Widerstands gegen Unrechtregime mit Blume und Bild bestückt haben. In erstaunlicher Eigendynamik entwickelte sich daraus ein Blumen- und Kerzenmeer, ein Mahnmal zu Füßen des Bürgermeister-Smidt-Denkmals.
Irgendwer pflegte, irgendwer brachte frische Blumen, neue Kerzen... Mich berührt das tief. Und der Respekt der Menschen, auch der Behörden, vor diesem leisen öffentlichen solidarischen Statement. Jetzt, nach 231 Tagen, ist es weniger geworden, aber noch da. Nach sieben Monaten und drei Wochen hoch aktuell: Medien weltweit bringen geprüfte Informationen: Offizielle Unterlagen legen nahe, dass Nawalny nicht wie von Russland dargestellt eines natürlichen Todes starb. Wer glaubte das je? Er wurde offenbar gezielt vergiftet. Dokumente erweisen, dass die Schergen Putins alle Hinweise auf Nawalnys Krankheits-Symptome verschwinden ließen. Was sie nicht ausradieren können, nirgends: Wahrheit. Würde. Zeichen des Widerstand - und seien sie noch so klein.

Seit Februar wird diese kleine Stelle auf Bremerhavens Theodor-Heuss-Platz, zu Füßen des Bürgermeister-Smidt-Denkmals, von unbekannten Bürgern als Nawalny-Mahnmal in Ehren gehalten. Foto: Schwan