Sportvorstand Stefan Kuntz hatte nach dem 2:2 gegen den FC Schalke 04 die Reißleine gezogen und die Trennung von Baumgart verkündet, der erst am 20. Februar 2024 als 77. Trainer in der HSV-Geschichte seinen Dienst im Volkspark aufgenommen hatte. Interimstrainer Merlin Polzin konnte durch einen 3:1-Erfolg beim Karlsruher SC Werbung für sich machen und wird vorerst weiter auf der Bank Platz nehmen.
Dieses Mal soll es mit der Rückkehr ins Oberhaus klappen
Die Mitglieder der „Fishtown Raute“ sind trotz des zwischenzeitlichen Sturzes auf Platz zehn zuversichtlich, dass es in dieser Saison mit der Rückkehr ins Oberhaus klappen wird. Einige sind froh, dass Baumgart entlassen wurde, da er viel zu defensiv gedacht habe.
Der Fanclub „Fishtown Raute“ wurde 2015 gegründet
„Nach dem Bundesligaabstieg waren wir traurig, aber die Stimmung in der 2. Liga ist bestens. Das Stadion ist immer ausverkauft. Der Verein schreibt seit zwei Jahren schwarze Zahlen. Die Stimmung ist immer gut im Fanclub, auch wenn der Trainer schon wieder weg ist“, betont Torsten Benecken, der 2015 die „Fishtown Raute“ zusammen mit Rolf Buschlinger, Jens Schulte, Eddy Neumann, Thorben Bergstedt sowie Andrea und Olaf Herzberg gegründet hat. „Einmal HSV, immer HSV“, heißt es unisono im Bremerhavener Fanclub.
Viele waren mit Baumgarts Arbeit nicht zufrieden
„Was soll ich zum Trainerrausschmiss sagen? Ich hätte Vorgänger Tim Walter behalten, der den HSV zumindest zweimal in die Relegation gegen Hertha BSC und den VfB Stuttgart gecoacht hatte. Mich stört es nicht, dass Baumgart weg ist. Im Gegenteil. Ich bin froh darüber“, meint Eric Eberlein, der 2. Vorsitzende des Fanclubs. Mitgründer Jens Schulte ist möglichst bei jedem Heimspiel dabei und fährt das eine oder andere Mal auch mit zu den Auswärtsspielen wie beispielsweise nach Kaiserslautern, Köln oder Berlin. „Die Trainerfrage muss schnellstmöglich gelöst werden. Ich gehe davon aus, dass es Labbadia wird“, sagt Schulte, der aber auch von den jüngeren Trainern Christian Titz oder Tim Walter angetan war. „Walter war top und ein sehr guter Trainer, der am Ende wie immer das schwächste Glied in der Kette war“ meint Schulte.
Die Fans haben Gefallen an der 2. Liga gefunden
Eddy Neumann, einer der Gründungsmitglieder, der seine Fanclub-Kollegen in der Regel mit einem Neuner-Bus nach Hamburg fährt, ist es egal, ob der ruhmreiche HSV erst- oder zweitklassig kickt: „Ich finde die 2. Liga besser, da die Stimmung sowieso gut ist und der HSV nicht den großen Druck wie in der Bundesliga hat.“ André Steinbrecher und Björn Rudnik sind vor gut einem Jahr zum Fanclub dazugestoßen. „Ob der HSV in der Liga eins oder zwei spielt, spielt für mich keine Rolle. Man muss jedem Gegner Respekt zollen. Viele Vereine haben mit der Trainerfrage die gleichen Probleme wie der HSV, egal ob Hertha BSC, der VfL Bochum oder Schalke 04. Ich mag die Schärfe nicht, die teilweise ins Fußballgeschäft reingebracht wird“, betont Rudnik. Der fühlt sich im Fanclub pudelwohl: „Das ist eine klasse Truppe. Keiner ist aggressiv, da der Spaß im Vordergrund steht“, so der Inhaber von „Feenstaub Tattoo“ in Bremerhaven.
Im nächsten Jahr wird der zehnte Geburtstag gefeiert
Im Rahmen der Weihnachtsfeier übergab der Fanclub dem Kinderhospiz Cuxhaven-Bremerhaven einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro, nachdem die stellvertretende Vorsitzende des Hospiz, Azize Subasic, den Mitgliedern von der Arbeit der über 40 Ehrenamtlichen berichtet hatte. Benecken will sich im kommenden Jahr zum zehnjährigen Jubiläum etwas Besonders für die knapp über 40 Mitglieder einfallen lassen.
Für das Kinderhospiz Cuxhaven-Bremerhaven sammelten die Mitglieder 1.000 Euro. Das Foto zeigt die Scheckübergabe mit (von links) Eric Eberlein, Azize Subasic, Andrea Herzberg und Torsten Benecken. Foto: Schmidt, Volker
