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Aufstieg als Tabellenfünfter: TuSpo Surheide II geht hoch in die Bezirksliga

Als Tabellenfünfter der Fußball-Kreisliga Bremerhaven drängt sich der Aufstieg in die Bezirksliga Bremen für den TuSpo Surheide II nicht gerade auf. Die Surheider sehen in dieser überraschenden Entscheidung einen Schritt zur Talentförderung.

Angelo Pauls

Angelo Pauls trainiert neben der ersten Surheider Mannschaft jetzt auch die zweiten Herren, die in die Bezirksliga Bremen aufgestiegen sind. Foto: Harneit

Wie bereits im vergangenen Jahr verzichtet der Meister der Kreisliga darauf, sich eine Spielklasse höher der Konkurrenz zu stellen. Vor einem Jahr profitierte der FC Sparta Bremerhaven als Vizemeister davon, dass Bremerhaven United den Schritt in die Bezirksliga Bremen scheute. Dieses Mal war es der TSV Imsum, der den mit der Kreisliga-Meisterschaft verbundenen Aufstieg ausschlug. Während in der Kreisliga Freizeitfußball gespielt wird, liegt die Latte in der Bezirksliga deutlich höher - von den vielen Auswärtsspielen in Bremen mal abgesehen. Das mochten die Imsumer ebenso wenig auf sich nehmen wie Vizemeister United und der Tabellendritte SFL Bremerhaven. Der SC Lehe-Spaden II als Tabellenvierter kam nicht infrage, weil Spadens Erste bereits in der Bezirksliga spielt.

Das Kreisliga-Team bleibt als dritte Mannschaft in der untersten Liga

So ergriffen die Surheider die Gelegenheit beim Schopfe und wagen den Sprung. „Mit unserer bisherigen zweiten Mannschaft hätte das keinen Sinn gemacht, aber wir haben einige Neuzugänge, die in der Bezirksliga spielen wollen“, sagt Fußball-Abteilungsleiter Egon Cordes. Der Kader für das Bezirksliga-Team umfasst 18 Spieler, die bisherige Kreisliga-Mannschaft wird als TuSpo Surheide III weiter in der untersten Spielklasse Bremerhavens vertreten sein. Dass die Surheider den Aufstieg wahrnehmen, liegt laut Cordes im Interesse des Seestadt-Fußballs: „Wenn keine Mannschaft aus Bremerhaven hochgeht, könnte irgendwann das direkte Aufstiegsrecht futsch sein. Dann könnte der Meister in die Relegation gegen Kreisligisten aus Bremen spielen müssen.“

Die Bezirksliga-Mannschaft der Surheider wird ebenso wie das Landesliga-Team von Angelo Pauls gecoacht. „Ich bin jeden Tag auf dem Sportplatz“, nimmt der TuSpo-Trainer den zusätzlichen Aufwand gerne auf sich. Pauls sieht zum einen die Chance, A-Jugendliche ohne großen Druck in der Bezirksliga reifen zu lassen. „Wir werden nicht oben mitspielen, aber auch nach unten keine Probleme bekommen“, meint der 30-Jährige.

Spieler sollen in der Bezirksliga ausgebildet werden

Die Bezirksliga sei eine ideale Plattform, um Spieler praktisch auf dem zweiten Bildungsweg an den Leistungsfußball heranzuführen. „Wir können dort Spieler parken, die nicht mehr ganz jung sind, aber Potenzial haben. Die vielleicht an ihrer Einstellung arbeiten müssen“, gibt Pauls Einblick in seine Pläne. Wer sich in der Bezirksliga durch gute Leistungen empfehle, dürfe auf eine Chance in der Landesliga hoffen. „Wenn zwei oder drei Jungs sich so entwickeln, dass sie nach einem Jahr den Sprung in die 1. Herren schaffen, hat sich das Ganze schon gelohnt“, betont Pauls. Denn der Mangel an geeigneten Herrenspielern werde für alle Vereine noch zu einer großen Herausforderung werden.

Die Regionalliga Nord bleibt das große Ziel

Pauls’ Hauptaugenmerk liegt aber auf der ersten Mannschaft, die nach nur einem Jahr in der Bremen-Liga wieder in die Landesliga abgestiegen ist. „Wir wissen, woran es lag. Wenn über einen längeren Zeitraum zwölf oder mehr Spieler verletzt ausfallen, bekommt jeder Verein Probleme. Dazu kam, dass wir in vielen Spielen Pech hatten“, erklärt Pauls, der den sofortigen Wiederaufstieg in die Bremen-Liga anpeilt. Auch von dem vor zwei Jahren ausgegebenen Ziel, mit Surheide den Aufstieg in die Regionalliga Nord in Angriff zu nehmen, rückt der ehrgeizige Trainer nicht ab. „Der OSC Bremerhaven hätte es in der Relegation fast geschafft und damit gezeigt, was möglich ist. Die Regionalliga bleibt das große Ziel. Und wir haben immer noch eine junge Mannschaft“, sagt Pauls.

Dietmar Rose

Reporter

Dietmar Rose ist Sportredakteur bei der Nordsee-Zeitung mit den Schwerpunkten Fußball, Basketball und Tennis. Der gebürtige Münsteraner kam 1997 nach seinem Studium nach Bremerhaven.

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