Dabei machte ich mir weniger Gedanken darum, was sie mit ihrer Freundin dort so alles anstellt. Vielmehr drehte sich mein Kopf um die Frage des Abholens. Ich hatte bereits von anderen Elternteilen gehört, wie sie sich zu ihrer eigentlichen Schlafenszeit aufraffen mussten, um ihr „Kind“ wieder nach Hause zu bringen. Mein Plan war: Spät abends einen Film anmachen, ihn zu Ende gucken und mich dann auf die Reise zum Tanzpalast machen. Da ich aber nicht mehr allzu oft nachts wach bin, hatte ich schon Bedenken, wie ich das durchstehe. Ich ahnte es: Nach zwei Dritteln des spannenden Thrillers fielen mir die Augen zu. Ich entschied mich, den „Kasten“ auszumachen und mich auf dem Sofa schlafen zu legen. Ich stellte mir natürlich den Wecker auf meinem Smartphone, damit ich die Mädchen pünktlich abholen kann. Dieser ertönte für meinen Biorhythmus selbstverständlich viel zu früh. Ich war sozusagen schlaftrunken. Mit kleinen Augen machte ich mich auf den Weg zur Disco und musste dort auch noch ein wenig warten, bis die jungen Damen herauskamen. Immerhin hatten sie sich nicht hoffnungslos dem Alkohol hingegeben, sondern waren einfach nur müde. Im Auto wurde kaum geredet. Zu Hause angekommen, fiel ich nur so ins Bett. Ich „freue“ mich schon aufs nächste Mal, wenn ich Disco-Taxi spielen muss.

Nikola Mihajlov. Foto: Arnd Hartmann