Moin

Achtung. Aufpassen. Kostspielige Tücken des Tankens

Christian Döscher

„Und dann passierte der klassische Unfall an einer Tankstelle.“ Als ein Bekannter zu seiner Geschichte ansetzt, kommen bei mir sofort die Bilder wieder hoch: Vor etlichen Jahren war ich mit unserem damaligen Gas-Auto tanken - und fuhr dann gedankenverloren los. Einen kurzen Moment fragte ich mich, wer denn versuche, das Auto von hinten festzuhalten. Des Rätsels Lösung konnte ich gar nicht so schnell überblicken. Ich war losgefahren, ohne den Tankstutzen aus dem Auto zu nehmen. Der Schaden am Auto war gering, der an der Tankvorrichtung enorm. Ein kurzes Zucken (hat mich einer gesehen?), aber dann war nach einer tausendstel Sekunde klar: Den Schaden der auf der Tankanlage vermerkten Firma zu melden.

Adblue in den Diesel-Tank gefüllt

Der Bekannte stand übrigens nicht vor dieser Frage. Wäre er losgefahren, hätte es sein Fahrzeug komplett zerlegt. Er hatte Adblue aus Versehen in den falschen Tank laufen lassen. Adblue wird bei Dieselmotoren zur Abgasnachbehandlung eingesetzt. Startet man den Motor, sorgt der Mix mit Diesel für erhebliche Schäden im gesamten Auto. Der Spaß hat ihn 200 Euro für die Fahrt mit dem ADAC zur Werkstatt und 600 Euro für den Ausbau und die Reinigung des Tanks gekostet. Absaugen ist billiger, aber nicht so sicher.

Guckt man ins Internet, scheint es tagtäglich vorzukommen, dass falsch getankt oder die Zapfpistole vergessen wird. „Gerne“ wird auch mal gleich die ganze Zapfanlage umgemäht. Vielleicht sollte neben den Spritpreisen auch noch deutlich sichtbar auf den Anzeigetafeln stehen: „Achtung. Aufpassen. Sie nähern sich einem Risikogebiet.“

Christian Döscher

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