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Kleine Geologin in spe: Von Steinen, Speichel und wissenschaftlichem Eifer

In der täglichen Moin-Kolumne der NORDSEE-ZEITUNG erzählt Redakteurin Kristin Seelbach davon, wie ihre kleine Tochter auf den Spuren von Geologen wandelt.

Mit der Berufsfindung hat unsere Tochter - glücklicherweise - noch einige Jahre Zeit. Aktuell geht ihr Interesse aber ganz klar in Richtung Forschung. Genauer gesagt Geologie. Denn Steine haben es ihr momentan besonders angetan. Wir müssen aufpassen, dass sie beim Spaziergang durchs Dorf nicht die Vorgärten der Nachbarn leer räumt. Sie eifert den Wissenschaftlern aber nicht nur beim Sammeln der Steine nach, sie hat deren durchaus kuriose Eigenschaft übernommen, gerne an den Fundstücken zu lecken. Und ihre helle Freude daran. Geologen machen das natürlich nicht aus Spaß oder gar wegen des guten Geschmacks, sondern aus rein wissenschaftlichen Gründen. Zum Beispiel könne damit der Verwitterungszustand eines Gesteins schon vor der Laboranalyse einfach und kostengünstig ermittelt werden. Erkennbar daran, wie schnell der Stein den Speichel aufsaugt. Sagen zumindest Geologen. Im vergangenen Jahr hat sogar ein Forschungsteam den Ig-Nobelpreis in Chemie und Geologie für seine Untersuchung bekommen, warum Fachleute gerne Steine ablecken. Die undotierten Spaßpreise sollen „das Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren“. Und egal ob unsere Tochter Geologin wird oder doch einen ganz anderen Weg einschlagen möchte, ungewöhnlich und fantasievoll ist sie auch jeden Fall und damit jede Ehre und Feier wert!

Kristin Seelbach
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