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Tanz der Teufel: „Mami ist jetzt bei den Maden“

Einen Tag vor dem US-Kinostart und eine Woche vor dem deutschen Kinostart ist der mit Spannung erwartete neue Horrorfilm „Evil Dead Rise“ bei einem Filmfest in Hamburg zu sehen. Wir blicken auch zurück auf die Anfänge der Reihe.

Eine Frau schwebt über einem See. Die Hände sind ein wenig ausgebreitet. Im Hintergrund ist ein Wald zu sehen. Die Sonne scheint.

Der Horrorfilm „Evil Dead Rise“ ist ab dem 27. April in den deutschen Kinos zu sehen. Foto: Warner Bros. Germany

Für viele Kinogänger dürfte der Grusel am Donnerstagabend im Savoy-Filmtheater in Hamburg schon vor dem neuen Horrorfilm „Evil Dead Rise“ begonnen haben: Die Besucher der Fantasy Filmfest Nights - darunter auch der Frontmann einer bekannten Punkrock-Band - mussten für rund zwei Stunden ihre Smartphones abgeben.

Mit Nachtsichtgeräten im Kinosaal

Eine ungeplante Erholungspause für Körper, Geist und Seele: Es handelte sich um eine, leider erst im Filmtheater angekündigte, erhöhte Sicherheitsmaßnahme einer Filmverleihfirma: Warner Bros. hatte zudem Mitarbeiter mit Nachtsichtgeräten (!) im Kinosaal platziert, die ein Abfilmen des Schockers verhindern sollten.

Vorführung mit englischen Originalton

Schließlich flimmerte „Evil Dead Rise“ bei dem Filmfest eine Woche vor dem regulären Start in den deutschen Kinos (27. April) über die Leinwand - und sogar einen Tag vor dem US-Kinostart. Und zwar im englischen Originalton.

Der erste Teil war ein Low-Budget-Film

Was das Publikum an dem Abend zu sehen bekam, dürfte für den recht spontanen Smartphone-Entzug entschädigt haben: Der fünfte Teil der kultigen Reihe liefert erneut albtraumhaften Horror und Gore-Exzesse und knüpft damit an den ersten Teil an: Der 1981 mit geringsten Mitteln produzierte „The Evil Dead“ genießt längst Kultstatus. Das gilt auch für die Nachfolger: „Evil Dead 2: Dead by Dawn“ kam 1987 in die Kinos, nahm sich selbst nicht zu ernst und lud oft zum Lachen ein.

Fantasy-Abenteuer mit Humor und wenig Grusel

Anarchischen Witz bot „Army of Darkness (1992), ein Fantasy-Epos mit geringen Gruselmomenten. Auch hier in der Hauptrolle wie in den ersten drei Filmen: Bruce Campbell, ein mit Comedy-Talent gesegneter Schauspieler, der auch in nach drei Staffeln abgesetzten Serie „Ash vs Evil Dead“ (2015) glänzt. Regie bei den ersten drei Filme führte Sam Raimi.

Geschehen spielt sich erstmals in Großstadt ab

Zwei Jahre zuvor erschien mit „Evil Dead“ ein Remake (Regie: Fede Alvarez), das seinerzeit auf den beinharten Ton des ersten Teils der in Deutschland unter dem Titel bekannten Reihe „Tanz der Teufel“ setzte. „Evil Dead Rise“ (Regie: Lee Cronin) tritt in diese Fußstapfen, siedelt die Handlung erstmals in einer Großstadt an.

Alyssa Sutherland glänzt als Mutter-Dämon“

In einem Haus treibt das „Necronomicon“, das Buch des Todes, sein Unwesen. Dieses Mal trifft es Ellie (großartig: Alyssa Sutherland). Die alleinerziehende Mutter einer dreiköpfigen Familie wird vom Bösen besessen und mutiert somit zu einem „Deadite“, einer Kombination aus Zombie und Dämon - der von „Ellie“ ausgesprochene Satz „Mommy‘s with the maggots now“ („Mami ist jetzt bei den Maden“) hallt nach. Und gegen diese böse Entität muss Ellies entfremdete Schwester Beth (Lily Sullivan) kämpfen...

6.500 Liter Kunstblut kommen zum Einsatz.

„Evil Dead Rise“ ist nichts für zartbesaitete Gemüter, versetzt das Publikum früh in einen angespannten Dauerzustand. Das Kunstblut, insgesamt 6.500 Liter, sprudelt ohne Ende. Für Fans gibt es viele Anspielungen (Stichwort Kettensäge).

Bombastischer Sound - so nur im Kino zu erleben

Atmosphärische Momente wie durch ein Guckloch inszenierte Szenen oder der Einsatz von Vinylscheiben und moderner Technik runden den kurzweiligen Horrorfilm ab. Zudem ist der Sound eine Wucht - unbedingt im Kino erleben! Und dann am besten gleich das Handy im Auto oder zu Hause lassen.

Eine von einem Dämon besessene Frau sitzt in einer Badewanne. Ihre Augen sind verändert. Sie grinst.

„Mami ist jetzt bei den Maden“: Ellie (Alyssa Sutherland) ist von einem Dämon besessen. Da hilft auch kein entspannendes Bad mehr. Foto: Warner Bros. Germany

Alexander Schmidt

Channel-Manager/Producer

Alexander Schmidt hat nach seinem NZ-Volontariat mehr als zehn Jahre lang als Redakteur bei der Zevener Zeitung gearbeitet. Der gebürtige Bremerhavener (Jahrgang 1976) ist seit September 2016 wieder für die NZ tätig. Schmidt ist stolzer Vater einer Tochter (Jahrgang 2014).

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