Politik

Sicherheit besprechen und versprechen

Politiker vieler Länder reden über Sicherheitsgarantien für das Kriegsland Ukraine. Aber was ist damit gemeint?

Von dpa
4. September 2025
Email senden zur Merkliste
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (links) traf sich vor den Besprechungen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (rechts).

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (links) traf sich vor den Besprechungen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron (rechts).

Foto: Michel Euler

Auf dem Weg zur Schule fragen sich Kinder in Deutschland vielleicht: Welche Aufgaben warten heute im Unterricht auf mich? Im Land Ukraine geht es vielleicht eher darum, ob die Schule überhaupt noch steht. 

Denn seit dreieinhalb Jahren herrscht in der Ukraine Krieg. Russland hatte das Land damals angegriffen. Seitdem leben Ukrainerinnen und Ukrainer in Ungewissheit. „Unsicherheit ist ein täglicher Begleiter“, sagt der Friedensforscher Thilo Geiger. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verlangt deswegen immer wieder Sicherheit für sein Land.

Gruppen bilden und Versprechen vereinbaren

Allerdings ist das nicht so einfach. In Deutschland sorgen Gesetze und Polizei dafür, dass es sicher ist. Für Auseinandersetzungen zwischen Ländern gibt es so etwas wie eine Weltpolizei aber nicht, erklärt Thilo Geiger. Die Länder müssen sich selbst kümmern. Dafür schließen sie sich zu Gruppen zusammen und versprechen sich, dass sie sich gegenseitig helfen. Diese Versprechen nennt man Sicherheitsgarantien. 

Vor vielen Jahren hatte die Ukraine solche Sicherheitsgarantien. Russland, die USA und Großbritannien hatten versprochen, dass sie die Ukraine beschützen würden. Aber Russland hat sich nicht daran gehalten und die Ukraine angegriffen. „Russland pfeift auf Verträge“, sagt der Sicherheitsexperte Stefan Hansen. Deswegen bittet die Ukraine jetzt bei anderen Ländern um Sicherheitsgarantien.

Miteinander reden hilft

Wie diese Hilfen aussehen könnten, darüber sprachen Vertreter verschiedener Länder am Donnerstag. Sie berieten sich bei einem Treffen in Frankreich. Ziel ist es, die ukrainischen Soldaten zu stärken. Dabei wurde auch überlegt, möglicherweise Truppen in die Ukraine oder an die Grenzen zu schicken. Deutschland will sich erst mal nicht festlegen, ob es sich daran beteiligen will. Bundeskanzler Friedrich Merz möchte zunächst weitere Gespräche abwarten.

Fachleute meinen: Ein Ende des Kriegs ist derzeit nicht in Sicht. Doch Friedensforscher Thilo Geiger findet: Das ständige Miteinanderreden sorgt dafür, dass man Lösungen findet.

Vertreter aus vielen verschiedenen Ländern kamen in Frankreich zusammen, um über Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu sprechen.

Vertreter aus vielen verschiedenen Ländern kamen in Frankreich zusammen, um über Sicherheitsgarantien für die Ukraine zu sprechen.

Foto: Ludovic Marin

Manchmal besuchen Politiker das Kriegsland Ukraine, wie zum Beispiel der deutsche Vizekanzler Lars Klingbeil (rechts). Dabei wird auch oft über Sicherheitsgarantien gesprochen.

Manchmal besuchen Politiker das Kriegsland Ukraine, wie zum Beispiel der deutsche Vizekanzler Lars Klingbeil (rechts). Dabei wird auch oft über Sicherheitsgarantien gesprochen.

Foto: Kay Nietfeld

In der Ukraine sind durch die Angriffe aus Russland viele Häuser zerstört worden.

In der Ukraine sind durch die Angriffe aus Russland viele Häuser zerstört worden.

Foto: Efrem Lukatsky

0 Kommentare
nach Oben