Modernes Schiff für Schadstoffunfälle
Mecklenburg-Vorpommern hat den Bau eines neuen Spezialschiffs zur Bekämpfung von Schadstoffunfällen auf der Ostsee angekündigt. Das rund acht Millionen Euro teure Schiff wird auf einer niederländischen Werft gebaut und soll Anfang 2026 in Dienst gestellt werden. Die Kosten werden von den fünf norddeutschen Küstenländern gemeinsam getragen.
Vielseitige Einsatzmöglichkeiten
Das 24 Meter lange und neun Meter breite Mehrzweck-Arbeitsschiff ist speziell für die Ölunfallbekämpfung konzipiert, kann jedoch auch für die Überwachung der Küstengewässer eingesetzt werden. Dank seines Tiefgangs von nur gut zwei Metern ist es auch für flache Gewässer geeignet. Laut Landesregierung wird das Schiff vielseitige maritime Aufgaben übernehmen, um die Vorhaltekosten möglichst gering zu halten.
Koordination durch das Havariekommando
Der Bau wird vom Havariekommando in Cuxhaven begleitet, das später auch den Einsatz des Schiffs im Unfallfall koordinieren wird. Im Alltag soll das Schiff von einer privaten Reederei betrieben und unterhalten werden. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der Bund-Länder-Partnerschaft zur Bekämpfung von Meeresverschmutzungen, an der Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sind.
Ersatz für die „Orfe“
Das neue Schiff ersetzt die in die Jahre gekommene „Orfe“, die zuletzt in Lubmin stationiert war. Das ehemalige Landungsboot der Marine, Baujahr 1966, war 1995 für den Einsatz zur Schadstoffunfallbekämpfung umgerüstet worden. Mit der Inbetriebnahme des modernen Neubaus soll die Havarie-Vorsorge auf der Ostsee weiter verbessert werden.
Aktuelle Schadensfälle zeigen Handlungsbedarf
Umweltminister Till Backhaus (SPD) hob die Bedeutung moderner Schiffe zur Havariebekämpfung hervor. Er verwies dabei auf aktuelle Vorfälle wie den Brand des Tankers „Annika“ und die Havarie des Frachters „Eventin“. Solche Ereignisse unterstreichen die Notwendigkeit, auf den Ernstfall gut vorbereitet zu sein. (dpa/krü)