Panorama

Krypto-Anleger in Deutschland: Wie verbreitet sind Investments bereits?

Der Bitcoin ist längst kein Fremdwort mehr und selbst der Begriff „Wallet“ sorgt bei vielen nicht mehr für Stirnrunzeln. Was vor einigen Jahren noch als exotisches Hobby galt, ist inzwischen fester Bestandteil zahlreicher Finanzportfolios. Via Internet kann man die virtuellen Coins kaufen und so selbst Teil dieses neuen, unabhängigen Finanzsystems werden. Doch trotz wachsender Sichtbarkeit bleibt unklar, wie weit das Thema Krypto in Deutschland tatsächlich reicht.

Der Bitcoin ist längst kein Fremdwort mehr und selbst der Begriff „Wallet“ sorgt bei vielen nicht mehr für Stirnrunzeln. Was vor einigen Jahren noch als exotisches Hobby galt, ist inzwischen fester Bestandteil zahlreicher Finanzportfolios.

Der Bitcoin ist längst kein Fremdwort mehr und selbst der Begriff „Wallet“ sorgt bei vielen nicht mehr für Stirnrunzeln. Was vor einigen Jahren noch als exotisches Hobby galt, ist inzwischen fester Bestandteil zahlreicher Finanzportfolios. Foto: Quelle: https://unsplash.com/de/

Geht es um digitales Geld, scheiden sich die Geister. Für die einen ist es ein logischer Schritt in einer zunehmend entmaterialisierten Wirtschaft. Für andere ein spekulatives Experiment ohne Fundament. Die Zahl derer, die sich ernsthaft mit Kryptowährungen beschäftigen, wächst, wenn auch langsamer, als mancher Krypto-Enthusiast es sich wünschen würde.

Ein Viertel ist schon dabei – wie viele Deutsche wirklich in
Kryptowährungen investieren

Noch ist Deutschland nicht vollständig auf der Blockchain-Welle unterwegs, doch die Entwicklung ist klar erkennbar. Etwa acht Prozent der Bevölkerung besitzen aktuell digitale Währungen. Weitere vier Prozent stehen kurz davor, einzusteigen. Rechnet man die rund 14 Prozent hinzu, die ein Investment zwar noch nicht getätigt haben, es aber in Betracht ziehen, ergibt sich ein Viertel der Gesellschaft mit grundsätzlicher Krypto-Affinität.

Allerdings verteilt sich das Interesse nicht gleichmäßig über alle Altersgruppen. Besonders Menschen zwischen 30 und 49 Jahren zeigen auffallend großes Interesse an digitalen Währungen. Innerhalb dieser Altersgruppe lässt sich eine überdurchschnittliche Offenheit beobachten, was das Bild von Krypto als Jugendphänomen deutlich relativiert.

Demgegenüber steht eine große Gruppe, die keinerlei Interesse zeigt. Etwa 57 Prozent lehnen Krypto-Investments kategorisch ab. Rund neun Prozent haben bereits investiert, während ein weiteres Viertel noch unentschlossen ist. Diese Zahlen zeigen, dass das Thema längst kein Randthema mehr ist, aber eben auch noch nicht den Mainstream erreicht hat.

Faszination trifft auf Skepsis – warum sich Menschen für oder gegen Krypto entscheiden

Was veranlasst jemanden dazu, Geld in etwas zu investieren, das weder greifbar noch staatlich reguliert ist? Für viele liegt die Antwort im schwindenden Vertrauen in klassische Finanzsysteme. Etwa zwei Drittel der Krypto-Anleger misstrauen Zentralbanken oder staatlich kontrollierten Währungen.

Digitale Coins erscheinen hier als Alternative zu einem System, das zunehmend hinterfragt wird. Dazu kommt der Reiz, mit relativ kleinem Einsatz hohe Gewinne zu erzielen. Wer früh einsteigt, hofft auf satte Renditen. Außerdem sehen einige Anleger Kryptowährungen als Schutz vor inflationären Tendenzen oder staatlichen Eingriffen. Es geht also nicht nur um Spekulation, sondern auch um Kontrolle über das eigene Vermögen.

Auf der anderen Seite stehen viele, die skeptisch bleiben. Knapp 76 Prozent der Nicht-Investoren fürchten, dass ihr Kapital an Wert verlieren könnte. Etwa die Hälfte fühlt sich technisch überfordert. Wallets, Schlüssel, Plattformen wirken auf Einsteiger schnell abschreckend. Auch ökologische Bedenken spielen eine Rolle, insbesondere wenn es um den hohen Energieverbrauch vom Bitcoin geht. Obwohl das Interesse an Kryptowährungen wächst, bleiben viele Hürden bestehen.

Altcoins holen auf und Memecoins sorgen für Unruhe

Wer sich im Krypto-Kosmos umschaut, merkt schnell, dass der Bitcoin zwar bekannt ist, aber längst nicht mehr allein auf weiter Flur. Etwa 91 Prozent der Krypto-Anleger halten Bitcoins, während rund 78 Prozent auch Ethereum in ihren Wallets haben. Vor allem Ethereum überzeugt durch seine vielseitige Technologie, etwa bei Smart Contracts und im Bereich dezentraler Finanzanwendungen.

Neben den beiden Giganten drängen zahlreiche Altcoins auf den Markt. Solana, Cardano oder Avalanche stehen für innovative Konzepte und technologischen Fortschritt. Für viele Anleger ist es reizvoll, nicht nur auf die etablierten Coins zu setzen, sondern gezielt zu streuen und auf neue Projekte zu bauen und dann gibt es noch die Memecoins. Dogecoin und Shiba Inu wirken auf den ersten Blick verspielt, können aber beachtliche Kursbewegungen erzeugen. Vor allem über soziale Netzwerke verbreiten sich diese Coins rasant. Viele Neuanleger wagen hier ihre ersten Schritte, oft mit wenig Hintergrundwissen, aber umso mehr Hoffnung auf schnelle Gewinne.

Krypto im Depot – wie viel Vermögen steckt drin und
wie riskant wirkt das Ganze

Die einen belassen es bei einem kleinen Nebenprojekt, andere strukturieren gleich ihr gesamtes Portfolio um. Rund 54 Prozent der Krypto-Anleger investieren mehr als 20 Prozent ihres Vermögens in digitale Währungen. Im Durchschnitt beträgt der Anteil sogar rund 29 Prozent, was angesichts der nach wie vor bestehenden Risiken bemerkenswert ist.

Spannend ist der Blick auf das individuelle Sicherheitsempfinden. Etwa ein Drittel der Anleger fühlt sich mit dieser Anlageform relativ sicher. Gleichzeitig stufen 43 Prozent ihre Krypto-Bestände als riskant ein. Viele halten ihre Coins über längere Zeiträume hinweg, andere handeln aktiv, um von Kursschwankungen zu profitieren. Besonders 2024 wurden viele belohnt, denn der Bitcoin konnte sich mehr als verdoppeln, während klassische Indizes wie der DAX oder der S&P 500 weit hinterherhinkten.

Jung, digital, investitionsfreudig – das typische Anlegerprofil
im Krypto-Universum

Der klassische Krypto-Anleger trägt eher Sneaker als Krawatte, ist technikaffin, meist zwischen 25 und 34 Jahre alt und bewegt sich beruflich häufig im digitalen Umfeld. Die bevorzugten Tools sind spezialisierte Apps, internationale Plattformen und viel Eigenrecherche über YouTube, Reddit oder Telegram-Gruppen.

Im Gegensatz zu konservativen Anlegern, die sich lieber auf ETFs und Immobilien verlassen, zeigen sich Krypto-Investoren experimentierfreudiger. Die Bereitschaft, neue Produkte zu testen und auf unkonventionelle Informationsquellen zu setzen, ist hoch. Gleichzeitig zeigt sich hier ein realistischer Umgang mit Risiken. Viele haben bereits Verluste erlebt, aber auch aus ihnen gelernt.

Lange Zeit bewegte sich der Kryptomarkt in einem rechtlichen Vakuum. Inzwischen sorgen regulatorische Entwicklungen seitens der Politik wie die europäische MiCA-Verordnung für mehr Sicherheit. Sie schafft einen einheitlichen Rahmen und setzt Standards, an denen sich Anbieter und Anleger orientieren können. Deutschland zeigt hier ebenfalls Bewegung. Rund 45 Unternehmen bieten inzwischen professionelle Krypto-Dienstleistungen an. Auch klassische Banken entdecken zunehmend das Thema für sich und integrieren entsprechende Funktionen in ihre Angebote.

Die Zukunft bleibt spannend

Wer einmal investiert hat, will meist mehr. Über 75 Prozent der bestehenden Anleger planen, ihre Bestände in den kommenden Monaten weiter auszubauen und mehr als 40 Prozent davon wollen das nicht nur in kleinen Schritten tun, sondern mit spürbarem Nachdruck.

Die Perspektiven gehen weit über Spekulation hinaus. Viele erwarten, dass Kryptowährungen schon bald einen festen Platz im Alltag einnehmen. Ob als Zahlungsmittel im Supermarkt, als digitaler Ausweis oder als Baustein für neue Finanzprodukte, die Ideen sind vielfältig. Fast die Hälfte der Anleger hält es für denkbar, dass Staaten künftig selbst digitale Währungen halten und aktiv einsetzen.

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