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Kerzencheck zum 1. Advent: Nachhaltige Adventskerzen oder Umweltsünder?

Pünktlich zum 1. Advent: Der DUH-Kerzencheck zeigt, welche Hersteller auf Transparenz und Nachhaltigkeit setzen – und wer die Umwelt belastet.

ILLUSTRATION - Mit Duftkerzen lässt sich ganz einfach ein neuer Geruch in die Wohnung bringen. Allerdings auch mehr Feinstaub. (zu dpa: «Guter Geruch gefragt: Wie finde ich den passenden Raumduft?») Foto: Christin Klose/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

DUH deckt Schwächen bei Kerzenherstellern auf Foto: Christin Klose

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert in ihrem aktuellen Kerzencheck die mangelnde Transparenz vieler Hersteller. Von 58 untersuchten Anbietern gaben nur wenige detailliert Auskunft über verwendete Rohstoffe wie Palmöl oder Paraffin. Während 18 Unternehmen fossiles Paraffin nutzen, sind diese Kerzen oft nicht entsprechend gekennzeichnet. Auch Palmöl, das für viele Verbraucherinnen und Verbraucher ein kritischer Punkt ist, wird nur bei weniger als der Hälfte der palmölhaltigen Kerzen deklariert.

Palmöl: Nachhaltigkeit bleibt die Ausnahme

Laut DUH setzen nur elf Unternehmen auf vollständig zertifiziert nachhaltiges Palmöl – ein Rückgang im Vergleich zu 2021. Sieben Hersteller verzichten komplett auf Palmöl, was jedoch nicht automatisch umweltfreundlicher ist. Ölpalmen liefern mehr Ertrag pro Hektar als Alternativen wie Raps oder Soja. Entscheidend ist daher die Nutzung von Palmöl aus nachhaltigem Anbau, doch dies bleibt eine Seltenheit.

Transparenz dringend nötig

Die DUH fordert eine europaweite Kennzeichnungspflicht für nachwachsende Rohstoffe in Kerzen. Damit soll Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglicht werden, bewusste Entscheidungen zu treffen. Positivbeispiele wie Ikea, Norma und Bio Company zeigen, dass nachhaltige Zertifizierungen möglich sind. Doch viele andere Unternehmen, darunter Rossmann und Hornbach, setzen weiterhin auf Zertifikatehandel statt echter Nachhaltigkeit.

EU-Regeln könnten für Wandel sorgen

Ab Ende 2025 wird eine neue EU-Verordnung verpflichten, Palmöl in Produkten wie Kerzen bis zur Anbaufläche zurückzuverfolgen. Doch bis dahin bleibt Intransparenz ein großes Problem. Der DUH-Kerzencheck appelliert an Verbraucherinnen und Verbraucher, besonders in der Adventszeit auf zertifizierte Produkte zu achten, um die Umwelt zu schonen. (pm/wil/vk)

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