Panorama
Giftinformationszentrum meldet Höchststand bei Beratungen
Das Giftinformationszentrum (GIZ) Nord hat einen neuen Höchststand bei Beratungsangeboten registriert. Im Jahr 2021 führte es 49.970 Beratungen durch, wie aus dem am Mittwoch vorgestellten Jahresbericht der Beratungsstelle hervorgeht. Zudem gebe es mehr Hinweise auf Vergiftungen bei Kindern und Jugendlichen im zweiten Jahr der Corona-Pandemie.

Ein Schild weist auf das Giftinformationszentrum hin.
Foto: Swen Pförtner/dpa/Archivbild
Die Zahl der Beratungen sei gegenüber dem Jahr 2020 um rund sechs Prozent gestiegen, teilte das GIZ-Nord mit. „Die steigende Zahl von Anfragen zeigt, wie groß der Bedarf an qualifizierter Beratung im Vergiftungsnotfall ist.“
Laut dem Jahresbericht überwiegen bei Kindern und Jugendlichen nach wie vor Vergiftungen mit Dingen aus dem täglichen Umfeld, wie Haushaltschemikalien und Arzneimitteln. Auffällig sei, dass im zweiten Jahr der Corona-Pandemie bei Kindern und Jugendlichen selbstschädigendes Verhalten mit Medikamenten zugenommen habe. Bei Erwachsenen überwiegen demnach bereits seit längerem Vergiftungen mit Medikamenten.
Die Hauptaufgabe des 1995 gegründeten GIZ-Nord ist die Beratung im akuten Vergiftungsfall. Es ist zuständig für die Bundesländer Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein. Das Zentrum berät sowohl medizinisches Fachpersonal als auch Laien, darunter viele Eltern, die Vergiftungen bei ihren Kindern vermuten.