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Bio-Bauer gegen VW: Gericht will über Verbrenner-Aus verhandeln

Der Klimaschutz-Streit zwischen einem Bio-Bauern und Volkswagen geht weiter. Das Detmolder Landgericht gab bekannt, dass es am 3. Februar 2023 eine mündliche Verhandlung geben werde. Dann geht es um die Zukunft von Verbrenner-Motoren im VW-Konzern.

Der von Greenpeace unterstützte Ökolandwirt Ulf Allhoff-Cramer aus Detmold klagt gegen den VW-Konzern.

Der von Greenpeace unterstützte Ökolandwirt Ulf Allhoff-Cramer aus Detmold klagt gegen den VW-Konzern. Foto: dpa

Der Vorsitzende Richter Manfred Pohlmeier kritisierte im Klimaschutz-Streit zwischen einem Bio-Bauern und dem Autokonzern Volkswagen einen Antrag des Klägers und forderte Konkretisierungen. Inhaltlich ging er nicht weiter ein auf die Vorwürfe gegen den Autokonzern. Am 3. Februar 2023 soll es eine mündliche Verhandlung geben. Die Anwältin des Klägers, Roda Verheyen, wertete es als Erfolg, dass die Klage nicht abgewiesen worden sei und dass im Februar in der Sache verhandelt werde. Es sei zudem gut, dass der Richter einen anderen Klageantrag nicht erwähnt habe und dieser somit zulässig sei.

Mit der Klage will der Bauer durchsetzen, dass VW den Verkauf von Autos und leichten Nutzfahrzeugen schon 2030 einstellt. Bisher ist dies in Europa für 2035 vorgesehen. Zudem soll der Verkauf in den kommenden Jahren drastisch runtergefahren werden, fordert der Kläger.

Landwirt: „Volkswagen gefährdet meine geschäftliche Existenz“

Der 62-jährige Ökolandwirt Ulf Allhoff-Cramer aus Detmold wirft dem zweitgrößten Autokonzern der Welt vor, mit seinen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen für ein Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich zu sein. Dadurch gefährde VW die Zukunft der Landwirtschaft generell und auch seine geschäftliche Existenz, argumentiert der Kläger.

VW weist die Vorwürfe zurück und betont Fortschritte in der Elektromobilität. Zudem argumentiert der Konzern, dass der allergrößte Teil der CO2-Emission von Autos im Einflussbereich der Fahrer liege und nicht des Herstellers. Außerdem könne man die konkreten Folgen des Klimawandels nicht auf eine kleine Fläche vorhersagen, heißt es in einer schriftlichen Erwiderung von VW.

Nach dem Gerichtstermin am Freitag rechnet Volkswagen weiter damit, dass die Klage abgewiesen wird. Die Ausführungen des Richters wertete VW in einer Stellungnahme als «ernsthafte Zweifel» an den Vorwürfen.

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