Hagen

Zu viele Katzenbabys: Tierasyl Wittstedt schlägt Alarm

Sogar mitten in der Nacht retten die Helfer des Tierasyls „Heimatlos“ verletzte oder ausgesetzte Tiere. Derzeit müssen in Wittstedt mehr als 60 Katzen betreut werden. Nach der langen Corona-Pause laden die Tierfreunde erstmals wieder zum Sommerfest.

54 Katzenbabys warten im Tierasyl „Heimatlos“ auf liebe Menschen, die sie aufnehmen.

54 Katzenbabys warten im Tierasyl „Heimatlos“ auf liebe Menschen, die sie aufnehmen. Foto: Heß

Das Telefon klingelt ununterbrochen bei Tierheimleiterin Claudia Schröder. Gerade kommt ein Anruf von einem Hausbesitzer, der in seinem Garten eine schwer verletzte Katze aufgefunden hat. Tierpflegerin Franziska Pape-Kattau hat Rufbereitschaft und startet sofort. „In solchen Situationen muss es schnell gehen“, erklärt Claudia Schröder. „Wenn die Katze noch lebt, geht es auf direktem Wege zum Tierarzt.“

Wittstedter Tierasyl für fünf Kommunen zuständig

Das Tierasyl „Heimatlos“ in Wittstedt ist die einzige kommunale „Auffangstation“ für notleidende Tiere in der Region. Sie ist für fünf Kommunen im Landkreis Cuxhaven und in Kooperation für drei weitere Kommunen im Landkreis Osterholz-Scharmbeck zuständig.

Die Mitarbeiterinnen geben ihr Bestes, um dem Tierwohl gerecht zu werden. In der Nacht davor meldete die Polizei aus Ritterhude das Auffinden eines herrenlosen Hundes. „Um 2.30 Uhr ist unsere Kollegin hingefahren und hat ihn geholt. Das Tierfoto haben wir dann direkt bei Facebook gepostet. Inzwischen hat sich der Besitzer gemeldet, der sein Tier heute bei uns abholt“, beschreibt die Tierheimleiterin ihren Alltag.

Das Wittstedter Tierasyl ist zuständig für die Kommunen Hagen, Beverstedt, Loxstedt, Schiffdorf und Geestland sowie in Kooperation für die Gemeinden Hambergen, Ritterhude und Schwanewede.

Sieben engagierte Mitarbeiterinnen sorgen Tag und Nacht dafür, dass es den Tieren gut geht. Mehrere Hundert heimatlose Vierbeiner finden jedes Jahr im Tierasyl vorübergehend eine Bleibe, werden tierärztlich versorgt und später an tierliebe Menschen vermittelt.

Viele Tiere dank der NORDSEE-ZEITUNG vermittelt

Hierbei hilft seit vielen Jahren die NORDSEE-ZEITUNG, indem sie einmal in der Woche ein Tierfoto mit Beschreibung veröffentlicht. „Diese Rubrik ist ganz wichtig für uns. Für bis zu 70 Prozent dieser Tiere finden wir ein neues Zuhause“, macht Claudia Schröder deutlich.

Große Sorgen bereiten den Tierschützern die vielen Katzenbabys, die sich zurzeit nur schwer vermitteln lassen. „Unsere Kapazitäten sind fast ausgeschöpft. Wir haben 54 kleine Katzen und 11 Muttertiere zu versorgen.“

Erstes Sommerfest im Tierasyl nach der Corona-Pause

Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie findet beim Tierasyl wieder ein Sommerfest statt, und zwar am Sonntag, 13. August, von 10 bis 17 Uhr. Kuchenspenden sind willkommen. Kinder können auf einer Hüpfburg toben. Verkaufsstände bieten Heimtierbedarf und Tierfutter sowie Imkerprodukte an. Wer einen Flohmarktstand aufstellen möchte, kann sich unter 04746/72430 anmelden. (yvo)

Tierpflegerin Kerstin Schumacher (links) kommt mit zwei Katzen zurück, die vom Tierarzt kastriert worden sind. Tierheimleiterin Claudia Schröder nimmt sie in Empfang.

Tierpflegerin Kerstin Schumacher (links) kommt mit zwei Katzen zurück, die vom Tierarzt kastriert worden sind. Tierheimleiterin Claudia Schröder nimmt sie in Empfang. Foto: Heß

Ursula Heß

Freie Mitarbeiterin

Ursula Heß ist als freie Mitarbeiterin für den Nordsee Medienverbund bestehend aus Nordsee-Zeitung, Kreiszeitung Wesermarsch und Zevener Zeitung tätig. Seine/Ihre Berichte finden sich unter diesem Autorenprofil gesammelt wieder.

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