Wurde früher noch zwischen WCs für Jungen und Mädchen unterschieden, gibt es immer häufiger nur noch gemeinsame Toiletten für alle Schülerinnen und Schüler. Sie sind aber bisher nicht der Regelfall. Einige Gymnasien und Grundschulen in Oldenburg und die berufsbildenden Schulen im Landkreis Ammerland sind beispielsweise bereits mit Unisextoiletten ausgestattet. Der Landkreis Verden verwies ebenso wie der Landkreis Wesermarsch laut NDR auf Behinderten-WCs in Schulen, „die ja auch für alle Geschlechter konzipiert sind“.
Der Landkreis Cuxhaven teilt mit, dass er als Schulträger sensibel mit diesem Thema umgehe. Unisextoiletten für non-binäre Menschen, also Menschen, die sich weder als männlich noch weiblich verstehen, gibt es bislang aber keine. „Wir stehen im Austausch mit den Schulen“, so Landkreis-Sprecherin Kirsten von der Lieth. Bisher seien von den Schulen aber nur vereinzelt Fragen zu dem Thema aufgekommen, die jeweils individuell gelöst werden konnten.
„Derzeit ist nicht vorgesehen, bei Schulbaumaßnahmen grundsätzlich zusätzliche Unisex-Toiletten im Bestand einzurichten“, teilt die Kreissprecherin mit. Das sei aus Platzgründen häufig nur schwer realisierbar.
Und wenn man ausschließlich auf Unisextoiletten setzt? Das sei laut von der Lieth nach der geltenden Arbeitsstättenrichtlinie zumindest für die Lehrkräfte keine Alternative. „Die Verordnung verlangt weiterhin für weibliche und männliche Beschäftigte getrennte Sanitärräume.“
Landesregierung unterstützt Unisextoiletten
In Schulneubauten werden in der Regel zusätzlich zu den WCs für Lehrkräfte im Verwaltungsbereich noch Einzel-WCs im jeweiligen Unterrichtscluster geplant. „Diese sind geschlechterneutral eingerichtet“, so von der Lieth. Im Grundsatz dienen sie zwar der Einhaltung möglichst kurzer Wege, können aber, da sie zusätzlich errichtet werden und keine Verpflichtung darstellen, bei Bedarf auch für Schülerinnen und Schüler des dritten Geschlechts umgewidmet werden.
Aus der Politik kommt Unterstützung für die Idee, Unisextoiletten anzubieten. „Wenn die Wünsche und Bedarfe vor Ort entsprechend sind, dann wollen wir das auch ermöglichen“, sagte Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) im vergangenen Jahr den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). (cn/skw)