Der Wattwurm gilt als friedlicher und nützlicher Bewohner an der Cuxland-Küste. Das 30 Zentimeter lange Multitalent reinigt den Sand, versorgt den Boden mit Sauerstoff und bringt mit seinen spaghettiähnlichen Sandhäufchen Abwechslung in die Schlicklandschaft. Ein fleißiges und durchaus beliebtes Tierchen. Doch nun droht der glibberige Sandfresser in Verruf zu geraten. Er soll in einen Dopingskandal verwickelt sein, heißt es. Der kleine, süße Wattwurm – ein Dopingsünder? Kann das wirklich sein? Nun ja, richtig ist, dass sich Arenicola marina, so sein lateinischer Name, ins Blickfeld der Medizin und der Forschung geschlängelt hat. Der Grund: Das Hämoglobin, also der rote Blutfarbstoff, des Wattwurms transportiert 40-mal mehr Sauerstoff als menschliches. Das verspricht nicht nur Anwendungen für die Medizin, sondern auch rasche Leistungssteigerungen. Der eine oder andere Radprofi soll schon auf den Wurm-Stoff aufmerksam geworden sein. Was kommt als Nächstes? Seeigel-Testosteron? Quallen-Quellwasser? Muschel-Anabolika? Die Natur hat sicherlich noch einiges zu bieten, wenn man nur tief genug gräbt.
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