Eigentlich braucht man nicht viel, um glücklich zu sein. Gleißende Sonne, tiefblaues Meer, ein paar nette Menschen und noch mehr gute Bücher genügen. Das denke ich oft, wenn ich in unserem Lieblingsort an der kretischen Südküste weile, wo wir immer wieder den Sommer verlängern. Und wir sind nicht die Einzigen. Da sind Karin und Uschi aus Hamburg, die gerne mal sechs Wochen bleiben. Da sind Wolfgang und Erika aus Wien, die ihre Tage in der Strandbar vertrödeln - auch wenn sie da von Walter immer wieder in Polit-Debatten verstrickt werden. Da ist die Schweizer Quasselstrippe Brigitta, da sind Kalle und Michi, die ihre Zelte lieber ein bisschen weiter weg am Strand aufschlagen, um sie nicht mehr zu hören. Da ist Kristin, die so viele Hummeln im Hintern hat, dass sie schon frühmorgens in die Berge aufbricht, und Rainer, der über 80 ist und trotzdem traurig, dass die Disco nicht mehr öffnet. Und natürlich Geli, die jedes Gerücht im Dorf kennt - schon bevor es eines ist. Es ist eine Mischung aus Möchtegern-Hippies und Mittelklasse-Menschen, die jedes Jahr wiederkommen. Leben und leben lassen, heißt die Devise. Eine, die ich sehr schätze. Nur eines möchte ich dort nicht mehr haben - das Virus. Mir ist schleierhaft, wie wir uns infizieren konnten, da wir uns praktisch 24 Stunden lang unter freiem Himmel aufgehalten haben. Egal, es ist passiert. Mein Wunsch fürs nächste Jahr: Alle können gerne wiederkommen - nur Corona bekommt Hausverbot in unserem Paradies.
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